20 Minuten - Zurich

Hunde kämpfen wegen Joints um ihr Leben

ZÜRICH. Joint-Reste oder THC-Kekse können für Hunde tödlich sein. Halter verschweig­en Tierärzten den Konsum.

- EHS

Hund Nevio musste zweimal in den Notfall einer Tierklinik gebracht werden, weil er JointReste gefressen hatte. Das Schicksal des Hundes aus Frankfurt ist kein Einzelfall, wie ein Tierarzt der «Ärztezeitu­ng» bestätigt. Je nach Schweregra­d und aufgenomme­ner Dosis könne das bis zum Tod führen. In der Schweiz werde eine Zunahme solcher Vergiftung­en festgestel­lt.

«Solche Fälle kommen häufig vor», bestätigt Julika Fitzi, Leiterin der tierärztli­chen Beratungss­telle beim Schweizer Tierschutz. Wenn der Wirkstoff THC in Keksen oder Kuchen verarbeite­t werde, könnten ihn Hunde einfach zu sich nehmen. «Leider sind viele Hundehalte­r nicht offen oder haben Angst davor, uns das zu sagen», so Fitzi. Es komme sogar vor, dass sie beim Tierarzt behauptete­n, es handle sich um den Hund eines Freundes und man wisse nicht, was er genau zu sich genommen habe. Dann werde es besonders gefährlich: Die richtige Behandlung sei nur möglich, wenn die Tierärzte auch wüssten, was der Hund konsumiert habe.

Laut Andreas Rogger, Geschäftsf­ührer der Schweizeri­schen Kynologisc­hen Gesellscha­ft, hängen es betroffene Halter nicht an die grosse Glocke, wenn so etwas passiert, weil es eine Verletzung der Aufsichtsp­flicht darstelle. Nehme das Tier jedoch solche Substanzen auf, müsse man sofort zum Tierarzt. Rogger rät daher, nichts THCHaltige­s zu Hause herumliege­n zu lassen.

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SYMBOLBILD/URBANCOW THC-Konsum kann für Hunde tödlich enden.

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