Hunde kämpfen wegen Joints um ihr Leben
ZÜRICH. Joint-Reste oder THC-Kekse können für Hunde tödlich sein. Halter verschweigen Tierärzten den Konsum.
Hund Nevio musste zweimal in den Notfall einer Tierklinik gebracht werden, weil er JointReste gefressen hatte. Das Schicksal des Hundes aus Frankfurt ist kein Einzelfall, wie ein Tierarzt der «Ärztezeitung» bestätigt. Je nach Schweregrad und aufgenommener Dosis könne das bis zum Tod führen. In der Schweiz werde eine Zunahme solcher Vergiftungen festgestellt.
«Solche Fälle kommen häufig vor», bestätigt Julika Fitzi, Leiterin der tierärztlichen Beratungsstelle beim Schweizer Tierschutz. Wenn der Wirkstoff THC in Keksen oder Kuchen verarbeitet werde, könnten ihn Hunde einfach zu sich nehmen. «Leider sind viele Hundehalter nicht offen oder haben Angst davor, uns das zu sagen», so Fitzi. Es komme sogar vor, dass sie beim Tierarzt behaupteten, es handle sich um den Hund eines Freundes und man wisse nicht, was er genau zu sich genommen habe. Dann werde es besonders gefährlich: Die richtige Behandlung sei nur möglich, wenn die Tierärzte auch wüssten, was der Hund konsumiert habe.
Laut Andreas Rogger, Geschäftsführer der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft, hängen es betroffene Halter nicht an die grosse Glocke, wenn so etwas passiert, weil es eine Verletzung der Aufsichtspflicht darstelle. Nehme das Tier jedoch solche Substanzen auf, müsse man sofort zum Tierarzt. Rogger rät daher, nichts THCHaltiges zu Hause herumliegen zu lassen.