Frau (75) tötet Bub (7) auf Heimweg von Schule
BASEL. Basel steht unter Schock: Am helllichten Tag hat gestern eine 75-Jährige einen Buben getötet. Der Knabe war Kosovare, das Motiv der Frau ist ein Rätsel.
In Basel hat sich gestern eine unfassbare Bluttat ereignet: Ein Bub war allein auf dem Weg nach Hause, als er in der Nähe seines Schulhauses von einer Frau erstochen wurde. Die Täterin, eine 75-jährige Schweizerin, stellte sich nach der Tat. Ihr Motiv war gestern völlig unklar. Der Bub war laut mehreren Quellen Kosovo-Albaner. Die Anwohner stehen unter Schock.
Dutzende Rosen, Osterglocken und andere Blumen liegen unweit des Schulhauses Gotthelf an einem Strassenrand. Trauernde haben daneben Grabkerzen angezündet. Mit-
ten in Basel ist gestern ein Siebenjähriger erstochen worden. Der Bub war gegen 12.45 Uhr allein zu Fuss auf dem Heimweg von der Schule, als er auf dem Trottoir angegriffen und im Halsbereich schwer verletzt wurde. «Auf einmal kam eine Person und stach den Buben nieder», sagt Kriminalkommissär Peter Gill. Die Klassenlehrerin des Opfers, die ebenfalls auf dem Heimweg war, entdeckte das schwer verletzte Kind. Es wurde im Universitäts-Kinderspital notoperiert, konnte aber nicht mehr gerettet werden.
Eine 75-jährige Schweizerin stellte sich später der Polizei und teilte mit, dass sie den Buben angegriffen habe. Sie wurde festgenommen. Warum die Frau den Primarschüler angegriffen hat, ist völlig unklar. Anwohner berichteten von einem Streit, den sie gehört hatten. Die Polizei äusserte sich zu möglichen Hintergründen der Tat nicht und sagte, sie habe noch keine Hinweise auf das Motiv des Angriffs. Die Staatsanwaltschaft sucht deshalb Zeugen.
Wie mehrere Quellen gegenüber 20 Minuten sagen, hatte der Bub kosovarische Wurzeln. Das bestätigt auch eine entfernte Verwandte. Laut albanischen Medien stammt seine Familie aus der Stadt Lipjan. Die Polizei wollte sich zur Nationalität des Knaben nicht äussern.
Die Schüler des Schulhauses Gotthelf werden nun von Spezialisten des Schulpsychologischen Diensts betreut. «Das ganze Schulhaus ist nach dieser traurigen und unfassbaren Tat geschockt», sagt Simon Thiriet vom Erziehungsdepartement Basel-Stadt. Es gelte, den Vorfall mit den Klassen zu thematisieren und ein erstes Mal zu verarbeiten.
«Wir haben keine Ahnung, was das Motiv für den Angriff sein könnte. Es ist alles offen.»