YB mit Gala – und schon am Sonntag Meister?
Die Partie ähnelte einem Trainingsmätschli – als spielte die Weltnummer 4 Roger Federer zum Warm-up ein bisschen gegen Yuki Bhambri, die Nummer 234 der Welt, oder der FC Barcelona gegen den FC Bazenheid. Ohne despektierlich zu klingen. Denn auch Bhambri und die Amateure des FC Bazenheid trainieren und nehmen ihren Sport ernst.
Aber der kleine Kantonsbruder Thun hatte gestern gegen YB keinen Stich. Wie auch Bhambri gegen Federer und Bazenheid gegen Barcelona keine Chance hätten. Nach 39 Minuten führte YB nach Toren von Djibril Sow (5.), Guillaume Hoarau (11.), Sandro Lauper (22.) und Nicolas Ngamaleu (39.) 4:0. «Wir haben alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann», sagte Stefan Glarner. «Das ist fast ein Debakel.» Er hätte die Einschränkung «fast» getrost weglassen können. Es war ein Debakel. Die Thuner hatten Mühe mit dem Tempo und der Spiellaune der Stadtberner. Viele Thuner Fans hatten bald genug gesehen, rollten ihre Transparente ein und machten sich trotz des 1:4 durch Dennis Salanovic (51.) früh aus dem Staub. «Nach so einer ersten Halbzeit wäre ich als Zuschauer auch nach Hause gegangen», so Glarner trocken.
YB powerte unverdrossen weiter. Hoarau traf noch zum 5:1-Schlussstand. Und weil es für den FCB gegen Lugano nur zum 1:1 reichte und Rotblau im besten Fall noch 24 Punkte holen kann, heisst das: Sollte YB, das nun 20 Zähler Vorsprung hat, das Nachtragspiel in Luzern am Mittwoch gewinnen, reicht den Bernern am Sonntag in Zürich ein Punkt zum Meistertitel.