Er hat eine Lehrstelle, die nur wenige wollen
ZÜRICH. Die Zahl der Brauereien ist explodiert. Nur an Fachkräften fehlt es. Die Bierbranche sucht dringend Nachwuchs.
Die Schweiz hat eine enorme Brauereidichte: Waren es 2010 noch rund 300 Braustätten, sind es heute über 1000. Dieser Boom bringt einen erhöhten Bedarf an ausgebildeten Bierbrauern mit sich. Doch genau an diesen mangelt es. «Nachwuchs ist dringend gesucht», schreibt die Brauerei Feldschlösschen. Zu wenig Jugendliche würden die Ausbildung zum Brauer absolvieren. «Viele wissen überhaupt nicht, dass es in diesem Bereich eine Lehre gibt», sagt Stéphane Quellet, Ausbildungsverantwortlicher bei Feldschlösschen. Zu Recht hätten sich viele potenzielle Kandidaten wegen ihres jungen Alters noch nicht mit dem Thema Bier auseinandergesetzt. Feldschlösschen bildet jedes Jahr zwei Lehrlinge zum «Lebensmitteltechnologen, Schwererlehrstellen punkt Bier» aus – so lautet die offizielle Berufsbezeichnung. Für den Lehrbeginn im August 2019 sind beim Unternehmen noch zwei Bierbrauerlehrstellen frei.
Insgesamt gibt es in der Schweiz 25 Lehrbetriebe, die 10 bis 12 Bierbraupro Jahr anbieten. Ziel des Schweizer Brauereiverbands ist es, mehr Unternehmen zur Lehrlingsausbildung zu motivieren. Die Zahl der Lehrbetriebe soll auf rund 35 steigen.
Um den Beruf des Bierbrauers bekannter zu machen, geht die Branche in die Offensive.
Dafür spannt Feldschlösschen mit dem Detailhandel zusammen. Vier Lehrlinge von Feldschlösschen haben ein eigenes Bier kreiert, das zwischen dem 23. und 27. April bei Coop verkauft wird. Ihr Feldschlösschen Kristallweizen wird in grösseren Filialen in der ganzen
Schweiz erhältlich sein.