Der Zürichsee ist selbst dem Profi-Wasserballer noch zu kalt
ZÜRICH. Die Badi Utoquai ist aussergewöhnlich früh offen. Doch nur Hartgesottene trauen sich ins kalte Wasser.
Sechs Grad – so kalt ist das Seewasser ungefähr. Das hat Edi Alijagic gestern nicht davon abgehalten, sich in der Seebadi Utoquai ins Wasser zu wagen. «Ich glaube, es ist nicht das richtige Wetter dafür», sagt der 27Jährige. Trotzdem will er es versuchen, zieht sich die Badehosen an und steigt dann langsam die Treppe zum Wasser hinunter. Anstehen muss er nicht, denn es ist gerade kein anderer Badegast da. Der Serbe ist es sich eigentlich gewohnt, sich im Wasser aufzuhalten. Als ProfiWasserballer spielt er für den SC Winterthur. Doch dass ein Hallenbad eben nicht mit einem See im Frühling vergleichbar ist, merkt Alijagic schnell. Er steigt ins Wasser, doch auf der Höhe der Oberschenkel ist Schluss. «Es ist so kalt», sagt er und kehrt um.
Der erste Badegast
ist
Alijagic nicht. Am Samstag hat das Utoquai als erstes Freibad der Stadt die Saison eröffnet – aussergewöhnlich früh. Das Sportamt erweitert als Pilot die Saisondauer und Öffnungszeiten von wenigen Sommerbädern. Insgesamt verlängert sich so die Badesaison um neun Wochen.
UtoquaiBetriebsleiter Stefan Lanz freut sich, dass es jetzt bereits losgeht: «Es war ein schönes Wiedersehen am Samstag. Viele Stammgäste kamen.» So zählte die Badi am ersten Tag bereits 245 Eintritte. «Etwa 75 Besucher wagten sich ins Wasser.» Allerdings seien viele schnell wieder ans Land gegangen. Dafür hat er Verständnis: «Man muss sich langsam an diese Temperaturen im See gewöhnen, sonst kann es gefährlich werden.» Am besten beginne man schon im Herbst damit.