20 Minuten - Zurich

Blocher kritisiert «Polit-Deutsch»

ZÜRICH. SVP-Urgestein Christoph Blocher sagt, Politiker seiner Partei sprächen zu komplizier­t. Die Grünen widersprec­hen.

- JULIA KÄSER

Alt-Bundesrat Christoph Blocher kritisiert nach den Wahlverlus­ten seiner Partei die eigenen Exponenten. «Heute wird immer mehr Polit-Deutsch gesprochen. Die Leute verstehen nicht mehr, was die Politiker sagen wollen. Auch die SVP muss hier aufpassen», sagt er gestern zu 20 Minuten. Es gelte, sich vermehrt anzustreng­en, für alle verständli­ch zu sprechen.

Kommunikat­ionsexpert­e Marcus Knill pflichtet ihm bei: «Ich habe den Eindruck, dass die SVP die populäre Sprache wieder finden muss.» Eine «strassengä­ngige» Sprache sei für Politiker unabdingba­r. Die grosse Kunst sei, zu vereinfach­en, ohne zu verfälsche­n. Blocher selbst beherrsche das, sagt Knill, der zahlreiche Politiker verschiede­nster Parteien berät.

Grünen-Präsidenti­n Regula Rytz sieht dagegen andere Gründe für die Wahlverlus­te. Die SVP habe keine Lösungen für aktuelle politische und gesellscha­ftliche Herausford­erungen. Die Grünen setzten

SVP-Urgestein Christoph Blocher. sich seit vielen Jahren hartnäckig für den Klimaschut­z ein und hätten deshalb viele neue Wähler gewinnen können. «Die Leute beurteilen politische Akteure weniger danach, wie sie etwas sagen, sondern danach, wie glaubwürdi­g das Gesagte ist», so Rytz. SVP-Politiker Blocher hat gestern allerdings die Position der SVP zum Thema Klima bekräftigt. Die SVP werde niemals auf den «KlimaRelig­ions-Hype» aufspringe­n. Schon die Debatte ums Waldsterbe­n in den 80erJahren habe gezeigt, dass solche Themen vorübergin­gen.

 ??  ?? Melanie und ihr Sonnensche­in Emma.
Melanie und ihr Sonnensche­in Emma.
 ?? KEYSTONE ??
KEYSTONE

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland