Der Regenwald ist 2018 massiv geschrumpft
WASHINGTON. Elitesoldat Edward Gallagher (39) galt als einer der besten Kämpfer der Seals. Doch nun muss er wegen sinnloser Gewalt vor Gericht.
Eddie «Blade» Gallagher, Special Operations Chief bei den legendären Navy Seals, war für viele Mitglieder seiner Truppe ein Vorbild: Er war Ausbilder, Scharfschütze und Bombenexperte und absolvierte mehrere Einsätze im Irak und in Afghanistan. Doch nun muss sich der hochdekorierte USOffizier im Mai vor einem Militärgericht verantworten – wegen besonders grausamer und sinnloser Gewalt gegenüber Zivilisten. Im September wurde Gallagher wegen über einem Dutzend Anklagepunkten festgenommen, darunter Mord und versuchter Mord, wie die «New York Times» berichtet.
So soll «Blade» im Irak wiederholt grundlos Raketen gegen ein Dorf geschossen haben. Mehrfach parkierte er einen gepanzerten Wagen auf einer Brücke über den Tigris und entleerte sein schweres Maschinengewehr auf Wohnhäuser. Mit dem Scharfschützengewehr erschoss er zahlreiche Zivilisten, darunter ein Mädchen in einem geblümten Hidschab und einen bärtigen alten Mann. Eines Tages brachten seine Kameraden einen mutmasslichen verwundeten ISKämpfer ins Camp, der etwa 15 Jahre alt war. «Er gehört mir», sagte Gallagher und erstach ihn mit seinem Kampfmesser. Danach posierte er mit der Leiche.
Dass Gallagher nun überhaupt vor Gericht gestellt wird, ist der Hartnäckigkeit einiger Kameraden zu verdanken. Als sie ihre Vorwürfe erstmals äusserten, sagten ihre Vorgesetzten, sie sollten den Fall auf sich beruhen lassen – ihre Aussagen würden ihre Karrieren gefährden. Doch sie liessen nicht locker. Nun droht Gallagher lebenslänglich. Dennoch ist er für viele ein Held. Auf einer SpendenWebsite kamen 375000 Dollar zusammen. Und Präsident Donald Trump erwirkte vor wenigen Tagen bessere Haftbedingungen für «Blade».