Leclerc sagt Vettel und Ferrari den Kampf an
BAKU. Sebastian Vettel verteidigt die Stallorder von Ferrari. Charles Leclerc akzeptiert diese künftig nur noch bedingt.
Der GP von Shanghai ist seit knapp zwei Wochen Geschichte, der Auftritt von Ferrari gibt aber auch vor dem Rennen in Aserbeidschan am Wochenende zu reden. Denn Sebastian Vettel versteht die Aufregung um die Stallorder, die von Ferrari in China angewandt wurde, nicht. «Im Nachhinein ist es immer einfacher, gewisse Entscheidungen zu beurteilen. Ferrari hat lediglich versucht, das Maximum herauszuholen und Mercedes unter Druck zu setzen», sagte der vierfache Weltmeister in Baku.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte Vettels Teamkollegen Charles Leclerc bereits beim Auftakt in Australien zugunsten des 31-jährigen Deutschen mit einer Stallorder belegt. In Bahrain wurde Leclerc von einem technischen Defekt gebremst. Für Vettel ist ein «Rummel aussen herum entstanden, den niemand kontrollieren kann. Wichtig ist, dass er nicht nach innen dringt.»
Das ist er jedoch. Leclerc ist nicht erfreut, dass er Vettel im Rennen jeweils passieren lassen muss. «Es war frustrierend, in Shanghai gesagt zu bekommen, einen anderen Fahrer vorbeizulassen», ärgert sich der 21-jährige Monegasse auch heute noch. Leclerc sagte in Baku weiter, dass es in Zukunft «situationsbedingt» sei, ob er eine Ferrari-Stallorder akzeptiere oder nicht.
Für den Monegassen ist klar: «Ich habe das Potenzial, Vettel auf der Rennstrecke zu schlagen.» Ob es Leclerc am Sonntag schafft, ist ungewiss. Gewiss ist jedoch, dass Vettel vor dem vierten Rennen in der WM-Wertung bereits 31 Punkte hinter Titelverteidiger Lewis Hamilton liegt.