Rad: Nati-Trainer gesteht Blutdoping und wird gefeuert
GRENCHEN. Danilo Hondo dopte beim Erfurter Arzt Mark Schmidt. Der RadNationaltrainer wurde fristlos entlassen.
Die während der Nordischen Weltmeisterschaften in Seefeld öffentlich gewordene DopingAffäre zieht weitere Kreise. Gemäss dem deutschen TV-Sender ARD hat der Schweizer Rad-Nationaltrainer Danilo Hondo gestanden, 2011 während seiner Zeit als noch aktiver Fahrer Kunde des während der «Operation Aderlass» verhafteten Arztes Mark Schmidt aus Erfurt gewesen zu sein. Nach seinem Geständnis wurde der 45-jährige Deutsche von Swiss Cycling als Nationaltrainer der Strassen-Radprofis per sofort freigestellt. Dies bestätigte der Schweizer Radverband gestern Abend. Hondo betreute zuletzt das Schweizer Team, das erstmals an der Tour de Romandie teilnahm.
Wie die ARD-Dopingjäger um Hajo Seppelt weiter berichten, hat Hondo zunächst alles abgestritten und sich dann zu einem Geständnis durchgerungen. Hondo selbst liess sich wie folgt zitieren: «Ich habe den Radsportverband am Sonntag früh informiert, alle sind geschockt. Mir war gleich klar, dass es keine Zukunft im Radsport mehr für mich geben würde – zumal ich offiziell auch noch Wiederholungstäter bin.»
Hondo war 2005 bereits einmal positiv getestet und für zwei Jahre gesperrt worden. Er, der in seiner Karriere zwei Giro-Etappen gewonnen hatte und 2014 vom aktiven Sport zurückgetreten war, hatte stets bestritten, damals bewusst gedopt zu haben. Trotz der Doping-Vergangenheit engagierte Swiss Cycling den Deutschen 2015 als U-23-Coach. Nach den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro stieg Hondo zum Nationaltrainer auf.