Karen begeistert 100 000 für Nachhaltigkeit
ZÜRICH. Nachhaltigkeit steht auf Karen Fleischmanns Insta-Profil im Mittelpunkt. Dafür setzt sie gern ihren Körper ein.
Die Zürcherin Karen Fleischmann (34) will die Missstände in den Fabriken zahlreicher Modeunternehmen nicht mehr länger hinnehmen. Deshalb setzt sich das Model auf Instagram für Nachhaltigkeit ein – und zeigt auch gern Haut, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. So hat sie schon über 100 000 Follower um sich geschart. Denen will sie unter anderem zeigen, dass «nachhaltige Mode nicht zwingend kratzige Socken bedeutet», wie sie sagt.
Karen Fleischmann (34) hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: Als Influencerin macht die Zürcherin via Instagram auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam – und erreicht mit ihren Posts bereits über 100 000 Follower.
Ausschlaggebend für ihr Engagement sei der Anblick gewesen, der sich ihr vor rund drei Jahren in Produktionsstätten von Modeunternehmen in Mumbai geboten habe. «Die Zustände haben für mich das Fass zum Überlaufen gebracht», sagt Fleischmann. Sie sei sich daraufhin bewusst geworden, dass sie nicht mehr für die normale FashionIndustrie stehen wolle. Seither unterstützt das Model nachhaltige Labels. Ihr ist wichtig, dass die Arbeitskräfte fair bezahlt werden. «Auch ihre Sicherheit wird oft stark vernachlässigt. Das muss sich ändern», ergänzt die Influencerin.
Heute sind es vor allem kleinere Unternehmen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Sie sei jedoch keine strikte Gegnerin von grossen Modeunternehmen, erklärt sie. «Aber was beispielsweise H&M und Zara in Sachen Nachhaltigkeit machen, reicht meiner Ansicht nach noch nicht.»
Ihre Message verbindet sie auf Insta oft bewusst mit freizügigen Fotos. «Ich wäre nicht da, wo ich jetzt bin, wenn ich keine freizügigen Posts machen würde.» Sie nutze die nackte Haut als Tool, um mehr Leute zu erreichen. So wolle sie dazu beitragen, dass das Thema seinen Platz im Mainstream finde. «Mit Nachhaltigkeit werden heute immer noch kratzige Socken in Verbindung gebracht», sagt Karen Fleischmann und lacht. Das soll sich zukünftig ändern: «Nachhaltigkeit muss sexy werden.»