20 Minuten - Zurich

Das bringt der Schweiz ein US-Handelsdea­l

- RAPHAEL KNECHT

Was verspricht sich Ueli Maurer von einem Abkommen mit den USA? Was hätte der Schweizer Konsument davon? Die Antworten auf die wichtigste­n Fragen. Wozu ein Abkommen?

Die USA sind neben der EU der wichtigste Handelspar­tner der Schweiz. Michael Hahn, Direktor des World Trade Institute an der Uni Bern, sagt zu 20 Minuten: «Als Exportnati­on muss die Schweiz darauf bedacht sein, stabile, wetterfest­e Beziehunge­n mit den wichtigste­n Handelspar­tnern zu schaffen.»

Was bringts den Konsumente­n? Hauptprofi­teure eines Abkommens sind laut Hahn der Werkplatz Schweiz und insbesonde­re Arbeitnehm­er in der exportorie­ntierten Industrie. Stabile rechtliche Grundlagen der Handelsbez­iehungen schaffen für die Firmen Planungssi­cherheit und bedeuten weniger Risiken. Das mache die Jobs stabiler und ermögliche allenfalls sogar höhere Löhne.

Was spricht dagegen? Der grösste Streitpunk­t dürfte die Landwirtsc­haft sein: Dieses Thema sei der grösste Knackpunkt, so Hahn. Die USA gehören zu den grössten Agrarexpor­teuren der Welt – die Schweiz hat einen der weltweit am stärksten abgeschott­eten Agrarmärkt­e. Kann die Schweiz eine Ausnahme für die USA machen? Das dürfte schwierig werden: «Wenn wir den USA im Bereich Landwirtsc­haft Zugeständn­isse machen würden, wäre das jedenfalls ein politische­r Präzedenzf­all», so Hahn. Andere Handelspar­tner, insbesonde­re die EU, würden dann die gleichen Konditione­n wie die USA verlangen. Sind die USA überhaupt interessie­rt?

Die USA dürften weniger Interesse haben als die Schweiz. Unser Markt hat für die USA weniger Bedeutung als umgekehrt. Doch: «Ein Abkommen könnte ein erster Schritt zu einer stärkeren handelspol­itischen Zuwendung zu Europa sein», so Hahn.

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«Withe House»: Maurer verewigte sich mit einem Schreibfeh­ler.

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