Das bringt der Schweiz ein US-Handelsdeal
Was verspricht sich Ueli Maurer von einem Abkommen mit den USA? Was hätte der Schweizer Konsument davon? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen. Wozu ein Abkommen?
Die USA sind neben der EU der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Michael Hahn, Direktor des World Trade Institute an der Uni Bern, sagt zu 20 Minuten: «Als Exportnation muss die Schweiz darauf bedacht sein, stabile, wetterfeste Beziehungen mit den wichtigsten Handelspartnern zu schaffen.»
Was bringts den Konsumenten? Hauptprofiteure eines Abkommens sind laut Hahn der Werkplatz Schweiz und insbesondere Arbeitnehmer in der exportorientierten Industrie. Stabile rechtliche Grundlagen der Handelsbeziehungen schaffen für die Firmen Planungssicherheit und bedeuten weniger Risiken. Das mache die Jobs stabiler und ermögliche allenfalls sogar höhere Löhne.
Was spricht dagegen? Der grösste Streitpunkt dürfte die Landwirtschaft sein: Dieses Thema sei der grösste Knackpunkt, so Hahn. Die USA gehören zu den grössten Agrarexporteuren der Welt – die Schweiz hat einen der weltweit am stärksten abgeschotteten Agrarmärkte. Kann die Schweiz eine Ausnahme für die USA machen? Das dürfte schwierig werden: «Wenn wir den USA im Bereich Landwirtschaft Zugeständnisse machen würden, wäre das jedenfalls ein politischer Präzedenzfall», so Hahn. Andere Handelspartner, insbesondere die EU, würden dann die gleichen Konditionen wie die USA verlangen. Sind die USA überhaupt interessiert?
Die USA dürften weniger Interesse haben als die Schweiz. Unser Markt hat für die USA weniger Bedeutung als umgekehrt. Doch: «Ein Abkommen könnte ein erster Schritt zu einer stärkeren handelspolitischen Zuwendung zu Europa sein», so Hahn.