Im WM-Viertelfinal trifft die Schweiz auf Kanada
BRATISLAVA. Nach der dritten Niederlage in Folge trifft die Schweiz in den Viertelfinals auf Kanada.
Nein, das war nicht mehr die Nati, die wir in den knapp zwei WM-Wochen zuvor kennen gelernt hatten. Ihr war jegliche Sicherheit abhandengekommen. Sie trat naiv auf. Etwa beim 1:1, als die Schweizer in Unterzahl zu dritt nach vorn stürmten und von Gegner Tschechien ausgekontert wurden. Es gab plötzlich individuelle Aussetzer wie etwa von Lukas Frick beim 2:4. Und man sah erstmals keine gute Goalie-Leistung, sodass Reto Berra nach 26 Minuten durch Robert Mayer ersetzt wurde. Womit klar ist, dass unser Goalie im Viertelfinal Leonardo Genoni heissen wird.
Es war haarsträubend, was die Nati ablieferte, als sie eine 1:0-Führung aus der Hand gab und sich danach mit 1:3- und 2:4-Rückständen konfrontiert sah. Natitrainer Patrick Fischer sprach von «unseren schlimmsten 30 Minuten an dieser WM». Auch NHL-Neuankömmling Nino Niederreiter konnte zunächst kaum Akzente setzen. «Das grössere Eis, die anderen Laufwege, die Zeitumstellung, dieses erste Spiel war schwierig», gestand er. Dem Duo Lino Martschini (3 Assists)/Tristan Scherwey (2 Tore, 1 Assist) war es zu verdanken, dass trotzdem noch Hoffnung aufkam, und als Niederreiter auch noch traf, stand es plötzlich 4:4. Weil die Schweiz für den 2. Gruppenrang aber den Sieg brauchte, nahm Fischer den Goalie raus, verlor diesen Poker und das Spiel mit 4:5.
Nun heisst es heute nach Kosice dislozieren. Und morgen zum Viertelfinal gegen Kanada antreten. Als krasser Aussenseiter. Nach drei Niederlagen in Folge und nachdem gegen die drei Grossen kein Punktgewinn realisiert werden konnte.