Schweizer lässt sich Hotel in Weissrussland abjagen
GLARUS. Eine Glarner Stiftung baute für 2,4 Mio. Franken in Kobrin ein Hotel. Und verlor es an eine deutsche Investmentfirma.
Heinrich Aebli (85) steht am Abgrund. Der ehemalige Stadtpräsident von Glarus und sein Team um die Stiftung Motel Suworow sind laut eigenen Angaben von einer ostdeutschen Investmentfirma über den Tisch gezogen worden. Die Streitsumme: 2,1 Millionen Franken. Über 2 Millionen hat das Hotel in der weissrussischen Stadt Kobrin gekostet, das die Stiftung aufgebaut hatte und nach schlechtem Geschäftsgang wieder verkaufen wollte.
Der Kaufvertrag wurde in der Schweiz entworfen, doch die Käufer griffen zu einem fiesen Trick: «Das Schriftstück ist von den deutschen Partnern absichtlich falsch übersetzt worden», klagt Aebli. «In der Fassung, die wir unterzeichneten, stand, dass wir das Geld für das Hotel bereits erhalten hätten.» Dass ihn seine Vertragspartner A.O.* und A.C.*, die er zu seinen besten Freunden zählte, hintergehen würden, hätte er niemals erwartet, sagt Aebli. «Ich bin am Boden zerstört.»
In einem ersten Prozess entschied ein weissrussisches Wirtschaftsgericht, dass der Kaufvertrag trotz falscher Übersetzung seine Gültigkeit habe. Aebli und seine lokalen Angestellten mussten im April das Hotel verlassen. Der Glarner zeigt sich kämpferisch: Vor dem Kantonsgericht in Glarus reichte Aebli Klage ein.
Beim Gericht musste die Stiftung 21000 Franken, also ein Prozent der Streitsumme, als Sicherheitsgarantie hinterlegen. Das Geld werde langsam knapp, gesteht Aebli: «Meine investierten 180000 Franken habe ich bereits abgeschrie