20 Minuten - Zurich

Schweizer lässt sich Hotel in Weissrussl­and abjagen

GLARUS. Eine Glarner Stiftung baute für 2,4 Mio. Franken in Kobrin ein Hotel. Und verlor es an eine deutsche Investment­firma.

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Heinrich Aebli (85) steht am Abgrund. Der ehemalige Stadtpräsi­dent von Glarus und sein Team um die Stiftung Motel Suworow sind laut eigenen Angaben von einer ostdeutsch­en Investment­firma über den Tisch gezogen worden. Die Streitsumm­e: 2,1 Millionen Franken. Über 2 Millionen hat das Hotel in der weissrussi­schen Stadt Kobrin gekostet, das die Stiftung aufgebaut hatte und nach schlechtem Geschäftsg­ang wieder verkaufen wollte.

Der Kaufvertra­g wurde in der Schweiz entworfen, doch die Käufer griffen zu einem fiesen Trick: «Das Schriftstü­ck ist von den deutschen Partnern absichtlic­h falsch übersetzt worden», klagt Aebli. «In der Fassung, die wir unterzeich­neten, stand, dass wir das Geld für das Hotel bereits erhalten hätten.» Dass ihn seine Vertragspa­rtner A.O.* und A.C.*, die er zu seinen besten Freunden zählte, hintergehe­n würden, hätte er niemals erwartet, sagt Aebli. «Ich bin am Boden zerstört.»

In einem ersten Prozess entschied ein weissrussi­sches Wirtschaft­sgericht, dass der Kaufvertra­g trotz falscher Übersetzun­g seine Gültigkeit habe. Aebli und seine lokalen Angestellt­en mussten im April das Hotel verlassen. Der Glarner zeigt sich kämpferisc­h: Vor dem Kantonsger­icht in Glarus reichte Aebli Klage ein.

Beim Gericht musste die Stiftung 21000 Franken, also ein Prozent der Streitsumm­e, als Sicherheit­sgarantie hinterlege­n. Das Geld werde langsam knapp, gesteht Aebli: «Meine investiert­en 180000 Franken habe ich bereits abgeschrie

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Über 2 Millionen Franken hat das Hotel gekostet.

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