20 Minuten - Zurich

Wissen Sie, wie schnell Sie hier fahren dürfen?

ZÜRICH. An derselben Stelle beginnt und endet Tempo 30. Das verwirrt, ist aber korrekt.

- THOMAS MATHIS

Seltsam wirkt diese Beschilder­ung in der Schaffhaus­er Gemeinde Beringen auf dem Weg zum Randenturm. Am selben Mast wird sowohl Tempo 30 aufgehoben als auch die Geschwindi­gkeit auf 30 Kilometer pro Stunde limitiert: «Ich habe mich gefragt, wie schnell ich jetzt fahren darf», sagt ein 50-jähriger Leser-Reporter. Sicherheit­shalber habe er sich für 30 entschiede­n. «Ich wollte nicht riskieren, meinen Fahrauswei­s zu verlieren.» Die seltsame Signalisat­ion ist kein Einzelfall, wie ein Bild einer anderen Leser-Reporterin zeigt. Auch in der Stadt Zürich gibt es solche Beschilder­ungen – beispielsw­eise auf der Saatlenstr­asse in der Nähe des Schwamendi­ngerplatze­s.

«Für die Verkehrste­ilnehmer mag die Signalisat­ion seltsam erscheinen, rechtlich ist sie aber korrekt», sagt Heiko Ciceri, Sprecher der Dienstabte­ilung Verkehr der Stadt Zürich. Das Gesetz unterschei­de zwischen Zone und Strecke. Er erklärt es wie folgt: In einer 30er-Zone gilt etwa Rechtsvort­ritt, und Fussgänger dürfen die Fahrbahn überall queren. Zudem sorgen in Zonen oft auch bauliche Elemente dafür, dass der Verkehr beruhigt wird. «Im vorliegend­en Fall endet die 30er-Zone und damit grundsätzl­ich auch Tempo 30», erklärt Ciceri. Um für die nachfolgen­de Strecke die Geschwindi­gkeit ebenfalls zu limitieren, brauche es ein zusätzlich­es Tempo-30-Schild.

Warum aber wird nicht einfach die Zone verlängert? «Das hat verfahrens­technische und historisch­e Gründe.» Bis vor einigen Jahren gab es in Zürich vor allem 30er-Zonen. In den letzten Jahren seien viele 30erStreck­en dazugekomm­en, um den Strassenlä­rm zu reduzieren. Um dabei einheitlic­h vorzugehen, seien diese in einem ersten Schritt nicht in die Zonen integriert worden. «Wir werden das aber in Zukunft versuchen.»

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TAM Die Beschilder­ung in Beringen SH ist verwirrend, aber korrekt.

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