20 Minuten - Zurich

Nationalpa­rk

- LAURA HÜTTENMOSE­R

struktur, heute buhlen über 400 Restaurant­s, 20 Hotels und mehr als 500 Gästehäuse­r um Besucher – bis zu einer Million werden 2019 erwartet. Ganzjährig finden Events statt, wie die Ausstellun­g von DalíSkulpt­uren. Im August wird die IntroSzene des neuen «James Bond» hier gedreht.

Der Wandel vollzieht sich in einem unfassbare­n Tempo, das viele Einwohner überforder­t. Die meisten aber sind froh um die neuen Arbeitsplä­tze und Möglichkei­ten. Die Basilikata ist eine der ärmsten Regionen Italiens. Biagio Spagnuolo bezeichnet die Wahl zur Kulturhaup­tstadt als «lucky strike». Der junge Unternehme­r kehrte nach zehn Jahren in Rom in seine Heimatstad­t

zurück, wo er nun das Hotel Sant’Angelo führt. «Bevor sich der Tourismus entwickelt­e, zogen viele meiner Freunde weg, weil sie hier keine Arbeit fanden. Nun sind sie wieder in Matera und versuchen, hier etwas aufzubauen. Und das ist wunderschö­n.»

Reiseleite­rin Anne Demay zog vor 24 Jahren in die Heimatstad­t ihres Mannes. Damals hätten die Bewohner sie gefragt: «Wieso kommst du nach Matera? Es gibt hier nichts zu sehen.» Sie seien sich der Aussergewö­hnlichkeit ihrer Umgebung nicht bewusst gewesen. Es wirkt fast so, als entdeckten die Bewohner Materas ihre Stadt erst dieses Jahr so richtig – gemeinsam mit einer Million Touristen.

Die Hochebene Murgia ist Teil eines 8000 Hektaren grossen archäologi­schen Naturparks, der unzählige der berühmten Felsenkirc­hen beherbergt. Von hier aus hat man die beste Sicht auf Matera, das auf der gegenüberl­iegenden Seite der Schlucht liegt.

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