Nadir muss ins Gefängnis und die Schweiz verlassen
BÜLACH. Der 33-jährige Afghane wurde wegen Drogenhandels zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Zuvor sass er wegen eines Messerangriffs.
Nadir R. erlangte mit Sprüchen wie «Wettsch min Fettli?» Kultstatus, als er 2001 als Jugendlicher in der Talkshow «Fohrler Live» auftrat. Gestern wurde der 33-Jährige vom Bezirksgericht Bülach zu einer Freiheitsstrafe von 54 Monaten verurteilt. Anschliessend muss er das Land für acht Jahre verlassen. R. hatte Kokain gehandelt und verkauft, illegale Waffen besessen und sich illegal im Land aufgehalten. R. habe viele Menschen in Gefahr gebracht und sei vorsätzlich vorgegangen, begründete der vorsitzende Richter.
Es ist nicht das erste Mal, dass R. ins Gefängnis muss. 2012 verurteilte ihn das Zürcher Obergericht wegen versuchter vorsätzlicher Tötung zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Das Urteil liegt 20 Minuten vor. Demnach hatte R. am 24. Juni 2010 nach einem verbalen Streit einen Bekannten erst mit einem Schlagring geprügelt und danach mit einem Messer mit einer 17-Zentimeter-Klinge auf seinen Kontrahenten eingestochen und ihn dabei schwer verletzt. Er habe «dessen Tod gewollt oder in Kauf genommen», heisst es in der Anklageschrift. Noch als sein Kontrahent am Boden lag, habe er ihn erneut angreifen wollen.
Nadir R. konnte seine Freiheitsstrafe früher beenden, ihm wurde aber eine Probezeit auferlegt. Während dieser wurde R. achtmal verurteilt, wie der Staatsanwalt gestern ausführte. Das Urteil von 2012 beeinflusste auch die Bülacher Richter. Von «krassen Vorstrafen» sprach der Vorsitzende. «Es besteht ein hohes öffentliches Interesse, die Gesellschaft vor R. zu schützen.»