Bund zahlt für VIP-Lounge am WEF fast 140 000 Franken
DAVOS. Die Schweiz sichtbarer machen: Das war ein Ziel des House of Switzerland am WEF. Nun wird klar, wie viel Geld der Bund investierte.
Was für andere Länder längst zum Standard gehörte, hatte die Schweiz als Gastgebernation jahrelang verschlafen: das WEF zur Selbstvermarktung zu nutzen. 2019 sollte sich das ändern: Erstmals richtete die Schweiz in der VIP-Lounge des Hockey-Clubs Davos das offizielle House of Switzerland ein. In edler Holzatmosphäre mit Bar und Lounge-Sesseln trafen Bundesräte und Staatssekretäre auf internationale Gäste, Firmenbosse und NGOVertreter.
Recherchen von 20 Minuten zeigen, wie viel Geld sich die Schweiz die Inszenierung hat kosten lassen: Allein die Miete der VIP-Räume im Eisstadion für eine Woche betrug 50 000 Franken. Hinzu kommen unter anderem Kosten von 40000 Franken fürs Servicepersonal, 30 000 Franken fürs Catering, 8000 Franken für Umbauten sowie 3500 Franken für Sicherheitskräfte und 2320 für Deko. Und den Leuchtkasten, eine Art Wegweiser zum House of Switzerland, liess sich der Bund 4887 Franken und 50 Rappen kosten. Insgesamt betrugen die Aufwände für den offiziellen Schweizer Auftritt 137 977 Franken.
Der Bund zieht eine positive Bilanz. «Während der vier Tage des Forums besuchten 1000 Personen das ‹House of Switzerland› und nutzten es als Netzwerk- und Kommunikationsplattform», sagt PierreAlain Eltschinger, Sprecher des Aussendepartements EDA. Ob Politiker und CEOs auch 2020 im House of Switzerland networken, ist offen. Der Bundesrat dürfte dies noch vor dem Sommer entscheiden.
Sind fast 140000 Franken für eine WEF-Lounge gerechtfertigt? «Die Schweiz hat dank Unterstützung der Gemeinde Davos bei den Mietkosten Vorzugsbedingungen erhalten», so Eltschinger. Dadurch sei der finanzielle Aufwand verglichen mit den am WEF üblichen Preisen auf einem korrekten Niveau.