«Das Wetter schlägt diesen Sommer von einem Extrem ins andere»
ZÜRICH. Der Schweiz soll eine grosse Hitze drohen. Doch schon ein normaler Sommer könnte für die Natur kritisch sein.
Die Hitze hatte die Schweiz im Sommer 2018 fest im Griff. Dem US-Wetterdienst Accu Weather zufolge wird der Sommer 2019 noch trockener und heisser – die Schweiz liegt angeblich in einem Gebiet von hoher Waldbrandgefahr und langen Hitzeperioden. Auch das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen prognostiziert überdurchschnittlich hohe Temperaturen.
Dominik Jung, Diplom-Meteorologe beim Wetterinformationsdienst Wetter.net, schliesst einen Hitzesommer nicht aus. In der ersten Juniwoche strömten warme Luftmassen in die Schweiz, Temperaturen von 25 bis 30 Grad seien möglich. «Die plötzliche Wärme ist sehr auffällig und könnte der Vorbote eines überdurchschnittlich warmen Sommers sein», so Jung. Angesichts des Klimawandels tippe er auf einen wechselhaften Sommer. «Das Wetter schlägt von einem Extrem ins andere: Extreme Hitzephasen wechseln sich mit kühlen Temperaturen, Gewittern und Schauern ab.»
Auch laut dem Saisonausblick von Meteo Schweiz wird der Sommer eher warm. Meteo Schweiz merkt aber an, dass Langfristprognosen sehr unsicher seien. Zur Prognose von Accu Weather sagt Stefan Scherrer von Meteonews: «Solche Prognosen sind ähnlich wie der Blick in die Glaskugel.» Die Daten basierten auf dem US-Wettermodell, aus dem man einen Trend abgeleitet habe. «Zuverlässig sind Wetterprognosen für einen Zeitraum von fünf bis maximal zehn Tagen.» Auch für ETHKlimaforscher Reto Knutti ist alles andere Spekulation. Fest stehe, dass der Klimawandel die Häufigkeit von Hitzesommern beeinflusse. «Man kann aber kaum sagen, welcher Sommer heiss und trocken wird.»