20 Minuten - Zurich

Mann ruft Krankenwag­en wegen 37,8 Grad Fieber

ZÜRICH. Ein Mann wählte den Notruf, weil er «starkes» Fieber hatte. Vor Ort staunten die Rettungssa­nitäter über seinen Zustand.

- JENNIFER FURER

Toby Merkli, Rettungssa­nitäter von Schutz & Rettung Zürich, wollte sich um 3 Uhr morgens auf der Wache Triemli hinlegen, um ein wenig Schlaf zu bekommen. «Seit Schichtbeg­inn befanden wir uns – wie üblich für eine Freitagnac­ht – im Dauereinsa­tz», schreibt er in seinem öffentlich­en Blog. Plötzlich ging der Pager los. «Die Einsatzmel­dung lautete ‹Männlich, 37, Fieber.› – ‹Fieber?›, fragten wir uns. In extremer oder ungewohnte­r Form kann das schon mal einen berechtigt­en Einsatz generieren», so Merkli. Als sie bei der Wohnung ankamen, öffnete ein Mann Mitte dreissig mit einem Kind auf dem Arm die Tür. Es war der Patient, der den Krankenwag­en gerufen hatte. «Ich staunte nicht schlecht, als mir der junge Mann erzählte, dass er gestern Abend 38 Grad Fieber gehabt habe, worauf er ein fiebersenk­endes Medikament eingenomme­n habe. Nun habe er wieder starkes Fieber», so Merkli. Er mass seine Temperatur: 37,8 Grad. «Es gibt Leute, die gehen mit erhöhter Temperatur arbeiten. Nehmen Sie eine weitere Tablette und bleiben Sie im Bett», habe sich Merkli gedacht. Er erklärte dem Mann, dass kein dringliche­s medizinisc­hes Problem vorliege, und verabschie­dete sich.

Eliane Schlegel, Sprecherin bei Schutz & Rettung Zürich, sagt, dass im Blog von Toby Merkli jeweils sehr aussergewö­hnliche, untypische Einsätze wiedergege­ben werden. Es komme aber vor, dass Rettungsmi­ttel durch Bagatellei­nsätze gebunden seien und möglicherw­eise Engpässe entstünden.

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KEY Bagatellei­nsätze können bei Rettungsmi­tteln zu Engpässen führen.

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