Digitale Werbung – «Betreiber halten Grenzwerte nicht ein»
ZÜRICH. 12 neue, digitale Werbeflächen sollen ab nächstem Jahr gebaut werden. Das sorgt nicht bei allen für Begeisterung.
Sie blinken, leuchten und wechseln im vorgegebenen Takt die Bilder: Digitale Werbebildschirme sind auf dem Vormarsch. Auch in Zürich breiten sie sich aus. Bereits jetzt stehen 35 digitale Werbeanlagen und Citypläne auf Stadtzürcher Grund. Nun sollen 12 weitere folgen, wie 20 Minuten weiss. Die Stadt sucht derzeit nach einer Pächterin der Werbeanlagen. Diese werden 2020 aufgestellt. Lukas Schuler, Präsident von Darksky Switzerland, ist damit nicht zufrieden. Bereits die heutigen Werbeanlagen würden die von der Stadt festgelegten Leuchtdichtegrenzwerte teils massiv überschreiten: «Die Betreiber halten die Grenzwerte nicht überall ein. Das haben unsere Messungen kürzlich ergeben.» Das sei ökologisch problematisch. «Je mehr Licht wir produzieren, desto mehr Energie brauchen wir unnötig und desto schädlicher ist es für die Umwelt», so Schuler. Zudem werde die Nacht so immer mehr zum Tag gemacht. «Das ist unnatürlich und schadet unserer Erholung.» Die Resultate will Schuler der Stadt vorlegen.
Fabian Korn, Projektleiter Kommunikation beim Amt für Städtebau, sagt, dass Leuchtdichte und Betriebszeiten von den Betreibern eingestellt werden könnten. «Die Vorgaben werden bei Reklamationen oder im Rahmen von Stichproben überprüft.» Ursulina Stecher, Sprecherin von Clear Channel, der Betreiberin der Anlagen, sagt: «Wir stellen unsere Geräte auf die vorgegebenen Werte ein und überprüfen sie periodisch.» Bei der letzten Prüfung seien an zwei Standorten Anpassungen vorgenommen worden.