20 Minuten - Zurich

Superstar James beleidigt Trump, aber kuscht vor China

LOS ANGELES.

- FABIAN SANGINES

LeBron James, eine Art Überfigur im Basketball, nutzt gern die Macht, die er als Superstar besitzt. Gerade wenn es um die sozialen Missstände in den USA geht, den latenten Rassismus, wird der dreifache NBA-Champion laut und deutlich. Er schreckt nicht davor zurück, den amtierende­n US-Präsidente­n Donald Trump als «Penner» zu bezeichnen. Dafür wird er von Fans gefeiert. Jetzt aber erleben sie eine Enttäuschu­ng, denn LeBrons Unabhängig­keit hat offenbar ihren Bezwinger

LeBron James scheint Geld noch mehr zu mögen als seine Werte. gefunden. Jemanden, der mächtiger ist. China. «Schwierig» sei sie gewesen, die Tour seiner LA Lakers im bevölkerun­gsreichste­n Land der Welt. Grund dafür dürfte Daryl Morey gewesen sein, General Manager der Houston Rockets. Dieser hatte es gewagt, sich via Twitter mit den Demonstran­ten in Hongkong zu solidarisi­eren. Das hatte Folgen: Der chinesisch­e Basketball­verband beendete die Zusammenar­beit mit den Rockets, und chinesisch­e Unternehme­n kündigten ihre Geschäftsb­eziehungen mit der NBA.

Und plötzlich übte sich auch James in Zurückhalt­ung. «Natürlich haben wir das Recht auf freie Meinungsäu­sserung, aber damit kann auch viel Negatives verbunden sein.» Besonders negativ könnten die Folgen sein, «wenn man nicht an andere denkt, wenn man nur an sich denkt», so der 34-Jährige.

James’ Zurückhalt­ung hat einen Grund: Für seinen Sponsor, einen Sportartik­elgiganten, gehört er zu den wichtigste­n Werbeträge­rn in Asien. Immer wieder reist James zu PRZwecken durch China.

 ?? GETTY ??
GETTY

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland