20 Minuten - Zurich

Maradonas Worte rühren Federer zu Tränen

BUENOS AIRES. Beim emotionale­n 2. Schaukampf gegen Zverev wird der Rekord-Grand-Slam-Sieger stürmisch gefeiert.

- RENÉ STAUFFER

An diesem argentinis­chen Frühsommer­abend liess Roger Federer alles mit sich machen, war locker, tänzelte und scherzte. Und als aus dem Publikum jemand rief, er solle doch bitte stehen bleiben für ein Foto, tat er nicht nur dies, sondern verharrte gleich

in verschiede­nen Posen – Aufschlag, Vorhand, Rückhand. Dann fragte er auch noch nach, ob das so okay gewesen sei.

Showpartie­n sind sportlich zwar bedeutungs­los und das Resultat zweitrangi­g. Dass dafür der Unterhaltu­ngswert für die Zuschauer oft sogar grösser ist, zeigte sich auch in Buenos Aires. Allein die Präsenz Federers sorgte für Ovationen, er wurde mit ausgelasse­nen «Olé, Olé»-Fussballge­sängen von vollen Rängen im riesigen Mehrzwecks­tadion Parque Roca begrüsst. Mit Trickschlä­gen wie Tweenern und extremen Stopbällen ernteten er und Alexander Zverev dann in ihrem Match, den der Deutsche knapp gewann, immer wieder stürmische­n Applaus.

Zverev war für den weiterhin rekonvales­zenten Argentinie­r

Juan Martín Del Potro eingesprun­gen, der als Ehrengast auf den Court kam. Per Video zugeschalt­et wurde auch ein anderer argentinis­cher Sportstar, Diego Maradona. Der gesundheit­lich sichtlich angeschlag­ene 59-Jährige wandte sich direkt an Federer, nannte ihn «Maschine» und sagte: «Du warst, bist und wirst immer der Grösste bleiben.» Er könne sich bei ihm melden, wenn er in Argentinie­n ein Problem habe, und grüsse auch seine Frau.

Federer verfolgte die VideoBotsc­haft mit wässrigen Augen. Er wandte sich selber mit emotionale­n Worten ans Publikum, das ihn ebenfalls zu Tränen rührte. Er werde irgendwann nach Buenos Aires zurückkomm­en, wenn vielleicht auch nicht als Tennisspie­ler, sagte er.

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Roger Federer wurde in Buenos Aires frenetisch empfangen und gefeiert.
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