Militär wollte mit Panzer vor Schule auffahren
HOMBRECHTIKON. Mit Panzern und Panzerfaust wollte ein Kommandant eine Schule besuchen. Nun wurde der Anlass gestoppt.
Ein Kommandant wollte heute mit Panzern, Maschinengewehr und Panzerfaust eine Primarschule in Hombrechtikon ZH besuchen. Gestern stoppten die Verantwortlichen den Anlass. Armee-Propaganda habe in der Schule nichts zu suchen, findet die GSoA. «Es ist gut, Kindern zu zeigen, um was es bei der Landesverteidigung geht», erwidert die Offiziersgesellschaft.
Die Schüler der fünften Klasse des Primarschulhauses Neues Dörfli in Hombrechtikon ZH sollten heute in warmen Kleidern erscheinen. Auf dem Programm stand ein besonderer Ausflug: Das Mechanisierte Brigade Stabsbataillon 11 wollte mit Panzerfaust und Maschinengewehr vorbeikommen und die Schüler auf eine Rundfahrt in vier M113-Panzern mitnehmen.
Organisiert wurde der Ausflug vom Vater einer Schülerin, einem Major. Doch so weit kommt es nicht. Gestern fragte 20 Minuten bei der Armee und der Schule nach dem Zweck des Ausflugs, den Kosten und der Absicht dahinter. Armeesprecher Stefan Hofer teilte daraufhin mit, der Anlass, der bereits detailliert geplant worden war, sei abgesagt worden. Das habe der Kommandant entschieden. Es mache keinen Sinn, unnötig mit Panzern im Quartier herumzufahren und womöglich sogar den Belag zu beschädigen.
Der Präsident der Primarschule begründet die Absage anders: Ein «Maschinenausfall» sei der Grund. Für die Kinder tue es ihm sehr leid. «Die geplante Rundfahrt wäre sicher spannend und lehrreich für sie gewesen.» Er sagt, der geplante Ausflug gehe auf eine «Initiative der Elternschaft» zurück.
Stefan Holenstein, Präsident der Offiziersgesellschaft, sagt, es sei gut und angemessen, den Kindern zu zeigen, um was es bei der Landesverteidigung gehe. Diese Grundsätze habe man in letzter Zeit etwas vergessen. «Trockene Wissensvermittlung allein eignet sich dafür nicht.»