Jeder zweite Schweizer benutzt Sextoys
ZÜRICH. Das häufigste Sextoy bei Männern ist die künstliche Vagina. Eine Sexologin erklärt die Vorteile.
Knapp die Hälfte der Schweizer nutzt Sextoys, wie die grosse Sexumfrage von 20 Minuten zeigt (siehe Box). Nur 40 Prozent der Männer greifen aber auf Hilfsmittel zurück. Von diesen nutzt jeder Sechste eine künstliche Vagina (auch Masturbator genannt). Dies ist eine Masturbationshilfe für Männer in Form einer Vagina. Beliebt ist diese vor allem bei den jüngeren Sextoy-Nutzern zwischen 16 und 17 Jahren. Fast die Hälfte von ihnen nutzt eine solche. Bei den 18- bis 34-Jährigen hingegen sind es anteilsmässig nicht einmal halb so viele. Sextoys für Männer fristen noch immer ein Schattendasein.
Dabei machten künstliche Vaginen aus sexologischer Sicht sehr viel Sinn, da sie weicher seien als Männerhände, sagt Sexualtherapeutin Dania Schiftan. «Masturbieren Männer mit der Hand, üben sie relativ viel Druck auf den Penis aus. Die Nerven werden dann so trainiert und können die feine Struktur einer Vagina nicht mehr wahrnehmen.» Der Einsatz von künstlichen Vaginen bei Männern sei nicht verpönter als der Einsatz von Sextoys bei Frauen, sondern einfach unbekannter.
Bei Frauen habe sich die Einsicht durchgesetzt, dass zum Beispiel Vibratoren etwas können, was Penisse nicht können – vibrieren. Männern wiederum werde oft eingeredet, dass ihre Hände zur Selbstbefriedigung ausreichen würden. Es gebe zudem auch Frauen, die die männliche Selbstbefriedigung als Bedrohung sehen würden. «Das macht keinen Sinn. Masturbation ist eine komplett andere Form der Sexualität als Sex mit einem Partner.» Dass gewisse Sextoys nicht bei gemeinsamen Aktivitäten im Bett eingesetzt werden könnten, stimme nicht: «Man kann jedes Spielzeug zu zweit einsetzen, solange es beide Partner erregend und bereichernd finden.»