Schweizer greifen nach Festtags-Fresserei zu Medis
ZÜRICH. An den Festtagen nehmen Darminfektionen und Magenbeschwerden zu. Davon profitieren die Pharmakonzerne.
Weihnachten ist die Zeit der üppigen Essen. Doch das bekommt vielen nicht gut: Gegen Ende Jahr steigt jeweils die Zahl der Schweizer mit Magenproblemen und Durchfall stark an – und damit die Nachfrage nach entsprechenden Medikamenten. Während der Festtage habe man deutlich mehr Kunden mit Blähungen, Völlegefühl oder Magenbrennen als sonst, sagt Franziska Storchenegger von der Bahnhof-Apotheke im HB Zürich: «Der Absatz von gewissen Medikamenten steigt in dieser Zeit um bis zu 25 Prozent», weiss sie. Man esse viel Süsses und Fettiges und trinke Alkohol und koffeinhaltige Getränke. «Das verlangsamt den Stoffwechsel und die Verdauung», sagt Storchenegger.
Die steigende Nachfrage freut die Hersteller der Medikamente. «Der Dezember ist der zweitstärkste Verkaufsmonat für Bioflorin-Produkte», sagt Sprecher JacquesHenri Weidmann von Sanofi. Auch Bayer verzeichnet im Dezember
höhere Absätze bei Magenmitteln. Der Pharmakonzern vertreibt etwa das Medikament Rennie. Ähnlich klingt es bei der Firma Zeller, die pflanzliche Mittel herstellt.
Aber auch schwere Darminfektionen häufen sich an Weihnachten
«markant», so Eva van Beek, Sprecherin des Bundesamts Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Grund sei meist durch Bakterien verunreinigtes Pouletfleisch – etwa bei Fondue chinoise. Jährlich registriert das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zwischen 7000 bis 8000 solcher Krankheitsfälle. Am häufigsten sind laut BAG 20- bis 29-Jährige betroffen.