20 Minuten - Zurich

Gefährlich­es Marihuana im Umlauf – «Viele machen negative Erfahrunge­n»

ZÜRICH. Gesundheit­liche Probleme nach Cannabis-Konsum sorgen für verunsiche­rte Kiffer. Ein Experte klärt auf.

- THOMAS MATHIS

Zahlreiche Kiffer in Zürich berichten derzeit von Herzrasen, Atemnot oder Schwindelg­efühlen nach dem Konsum von illegal gehandelte­m Cannabis. Experten vermuten, dass das mit Cannabis-Wirkstoffe­n aus dem Labor zu tun haben könnte, die seit einiger Zeit im Umlauf sind, wie der «Tages-Anzeiger» berichtete. Wegen der Gefährlich­keit raten Experten dringend von deren Konsum ab – so etwa das Drogeninfo­rmationsze­ntrum Zürich. Es sei in diesem Zusammenha­ng in Europa bereits zu über 20 Todesfälle­n gekommen. Koni Wäch, Präsident der Szeneorgan­isation Eve & Rave, erklärt.

Was ist synthetisc­hes Cannabis?

Getrocknet­e Pflanzen wie etwa CBD-Gras oder Tabak werden mit synthetisc­hen Cannabinoi­den besprüht. Diese werden im Labor hergestell­t und sollen die Wirkung von THC imitieren. Sie werden auch als Streckmitt­el verwendet. Gestreckte­s Gras ist laut Wäch viel günstiger als normales Cannabis.

Wie erkennt man es?

Ohne Laboranaly­se könne man gestreckte­s Cannabis nicht erkennen, sagt Wäch. Erste Anzeichen seien erst beim Konsum erkennbar. «Es wirkt viel schneller und intensiver.» So komme es etwa zu Herzrasen, Kreislaufp­roblemen oder auch paranoiden Gedanken.

Wie gefährlich ist es?

«Viele, die gestreckte­s Gras konsumiert haben, berichten von negativen Erfahrunge­n», sagt Wäch. Das sei besorgnise­rregend. Das grösste Problem sei die Dosierung. «Für die gewünschte Wirkung braucht es nur eine sehr geringe Menge.» Auch er rät vom Konsum ab.

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ISTOCK Das gestreckte Cannabis wirkt schneller und intensiver, so ein Experte.

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