Gefährliches Marihuana im Umlauf – «Viele machen negative Erfahrungen»
ZÜRICH. Gesundheitliche Probleme nach Cannabis-Konsum sorgen für verunsicherte Kiffer. Ein Experte klärt auf.
Zahlreiche Kiffer in Zürich berichten derzeit von Herzrasen, Atemnot oder Schwindelgefühlen nach dem Konsum von illegal gehandeltem Cannabis. Experten vermuten, dass das mit Cannabis-Wirkstoffen aus dem Labor zu tun haben könnte, die seit einiger Zeit im Umlauf sind, wie der «Tages-Anzeiger» berichtete. Wegen der Gefährlichkeit raten Experten dringend von deren Konsum ab – so etwa das Drogeninformationszentrum Zürich. Es sei in diesem Zusammenhang in Europa bereits zu über 20 Todesfällen gekommen. Koni Wäch, Präsident der Szeneorganisation Eve & Rave, erklärt.
Was ist synthetisches Cannabis?
Getrocknete Pflanzen wie etwa CBD-Gras oder Tabak werden mit synthetischen Cannabinoiden besprüht. Diese werden im Labor hergestellt und sollen die Wirkung von THC imitieren. Sie werden auch als Streckmittel verwendet. Gestrecktes Gras ist laut Wäch viel günstiger als normales Cannabis.
Wie erkennt man es?
Ohne Laboranalyse könne man gestrecktes Cannabis nicht erkennen, sagt Wäch. Erste Anzeichen seien erst beim Konsum erkennbar. «Es wirkt viel schneller und intensiver.» So komme es etwa zu Herzrasen, Kreislaufproblemen oder auch paranoiden Gedanken.
Wie gefährlich ist es?
«Viele, die gestrecktes Gras konsumiert haben, berichten von negativen Erfahrungen», sagt Wäch. Das sei besorgniserregend. Das grösste Problem sei die Dosierung. «Für die gewünschte Wirkung braucht es nur eine sehr geringe Menge.» Auch er rät vom Konsum ab.