20 Minuten - Zurich

Roaming-Rechnung: Bald ist fertig mit dem Aufrund-Trick

ZÜRICH. Telecomanb­ieter verrechnen jährlich bis zu 120Million­en Franken zu viel für Roaming. Damit soll nun Schluss sein.

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KONTROVERS Der Bundesrat will Telecomfir­men dazu verpflicht­en, bei Anrufen vom oder ins Ausland künftig sekundenge­nau abzurechne­n. Damit solle die bisherige Verrechnun­gspraxis beim Roaming unterbunde­n werden, bei der Handynutze­r jährlich bis zu 120 Millionen Franken zu viel bezahlen würden, berichtet die «NZZ am Sonntag». Bisher runden die Anbieter beim Abrechnen die Länge der Telefonges­präche jeweils auf die nächste Minute und das

Datenvolum­en auf eine höhere Einheit von Bytes auf. Die Kunden sollen zusätzlich zu den ohnehin schon hohen Roaming-Tarifen «nicht auch noch Minuten und Datenvolum­en bezahlen, die sie nicht konsumiert haben», teilte das Departemen­t von Medienmini­sterin Simonetta Sommaruga (SP) der Zeitung mit.

Jean-Claude Frick ärgert sich über die noch immer vorhandene Abrechnung­spraxis. «Es ist erschrecke­nd, dass die Anbieter im Ausland weniger genau abrechnen als im Inland», sagt der Comparis-Telecomexp­erte zu 20 Minuten. Irritieren­d sei, dass der Bundesrat das nicht schon längst unterbunde­n hat. «Offenbar fehlt es an staatliche­r Aufsicht», so Frick.

Wie neue Zahlen zeigen, haben die Firmen im letzten Jahr zwischen 22 und 32 Prozent Gesprächsm­inuten zu viel verrechnet. Dadurch fielen die Rechnungen um fast 69 Millionen Franken zu teuer aus. In den Vorjahren lag diese Summe bei 94, 95 und 120 Millionen Franken. Bei den Telecomunt­ernehmen löst die Verpflicht­ung dem Bericht zufolge wenig Freude aus.

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ISTOCK Telecomanb­ieter sollen künftig sekundenge­nau abrechnen.

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