20 Minuten - Zurich

Trauer um einen Fussball-Popstar

ZÜRICH. Wenige Wochen nach Köbi Kuhn ist mit Fritz Künzli eine weitere Legende des FC Zürich gestorben.

- ERH/UKÄ

Künzli wurde mit dem FCZ zweimal Meister. Künzli gewann viermal den Cup. Künzli erzielte in 313 Spielen in der höchsten Schweizer Liga 201 Tore. Künzli war Nationalsp­ieler. Doch nun ist Künzli im Alter von 73 Jahren und nach langer Krankheit verstorben. Es ist der dritte Todesfall eines legendären FCZ-Spielers in diesem Jahr nach Karl Grob und Köbi Kuhn. Im FCZ-Buch «Eine Stadt, ein Verein, eine Geschichte» steht über Torjäger Künzli: «Heute würde man Künzli einen Popstar nennen. In den sechziger Jahren war er das, was Cristiano Ronaldo 40 Jahre später in Manchester und Madrid wurde. Die Herzen flogen ihm zu.»

Geschichte­n mit Fussballer­n wie ihm gibt es heute kaum mehr. Er war 18-jährig, als er 1964 von Glarus zum FCZ wechselte. Auch die Grasshoppe­rs hätten ihn gerne verpflicht­et, doch sein Vater, ein Beizer, war gegen den Wechsel. Vom FCZ überzeugen liess sich Papa Künzli erst bei einer Flasche Wein mit dem damaligen Präsidente­n Edi Naegeli. Künzli war einer der ersten Fussballpr­ofis in der Schweiz. 1978 beendete er seine Karriere nach Abstechern zu Winterthur, Lausanne und San Diego. Danach führte er ein Restaurant, später stieg er in den Champagner- und Weinhandel ein. Auch nach seiner Aktivzeit blieb Künzli stets ein Thema. Mit Entertaine­rin Monika Kaelin, die den an Alzheimer erkrankten Künzli bis zuletzt pflegte, bildete der Lebemann eines der ersten Promipaare der Schweiz.

 ?? KEYSTONE ?? Weder Gegner noch Schnee konnten FCZ-Torjäger Fritz Künzli stoppen.
KEYSTONE Weder Gegner noch Schnee konnten FCZ-Torjäger Fritz Künzli stoppen.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland