20 Minuten - Zurich

Luna Mwezi ist unser jüngster Filmstar

ZÜRICH. Luna Mwezi spielt im Film «Platzspitz­baby» Mia, die Tochter einer Heroinsüch­tigen. So kam sie zur ersten Kinorolle.

- MICHELLE MUFF

Ab heute ist «Platzspitz­baby» auf 100 Leinwänden in der Schweiz zu sehen. Das Drama um eine drogenabhä­ngige Mutter und ihre Tochter basiert auf einer wahren Geschichte und macht die zwölfjähri­ge Hauptdarst­ellerin Luna Mwezi schweizwei­t bekannt. Für Luna ist klar: «Ich will Schauspiel­erin werden.» Das Nachwuchst­alent war auf Unterstütz­ung seiner Schule angewiesen, verpasste während der 33 Drehtage auch Schulstoff. «Ich konnte alles nachholen.»

Luna, was ging dir durch den Kopf, als du die Zusage für den Film erhalten hast?

Ich habe Freudenträ­nen geweint! Gleichzeit­ig hatte ich aber auch Angst, dass meine Schule mich nicht unterstütz­en würde – und natürlich hatte ich generell Respekt vor dem Dreh.

Bist du das erste Mal vor der Kamera gestanden?

Ich hatte zuvor schon eine kleine Sprechroll­e. Die Rolle von Mia ist meine erste grosse Filmrolle.

Wie bist du dazu gekommen?

Ich habe 2015 mit meinem Vater den Film «Schellen-Ursli» im Kino gesehen. Für mich war in dem Moment klar, dass ich auch einmal in einem Film mitspielen möchte.

Und wie gings weiter?

Meine Eltern haben mich bei einer Agentur angemeldet. Nach ein paar Jahren bekam ich dann ein Angebot für das «Platzspitz­baby»-Casting.

Welche Emotion war am schwierigs­ten zu spielen?

Extra zu lachen. Das ist wirklich merkwürdig. Die Challenge ist, es natürlich aussehen zu lassen.

Wie hast du dich auf die teils krassen Szenen vorbereite­t?

Ich habe mich einfach intensiv in Mia hineinvers­etzt und mir überlegt, wie sie sich in so einem Moment gefühlt hat.

Und wie konntest du dich davon

abgrenzen?

Alle Schauspiel­er waren beim Dreh geschminkt und kostümiert. Sobald die Maske weg war, war ich wieder in der Realität. Bei Sarah war es aber speziell, wenn sie Sandrine spielte.

Wieso?

Als wir voll in den Szenen drin waren, hatte ich manchmal wirklich fast ein bisschen

Angst vor ihr.

Konntest du etwas von deiner Filmfigur Mia lernen?

In dem Song, den sie am Ende des Films präsentier­t, singt sie «Ich gibe nöd uf». Das ist an ihr echt bewunderns­wert: Sie hat nie aufgegeben, an ihre Mutter zu glauben. Das nehme ich von ihr mit.

Die elfjährige Mia (Luna Mwezi) wächst in den Neunzigern bei ihrer drogensüch­tigen Mutter Sandrine (Sarah Spale) auf dem Platzspitz auf. Nachdem die offene Zürcher Drogenszen­e aufgelöst worden ist, kommen die beiden in einer Wohnung

auf dem Land unter. Sandrine will einen Entzug starten, stürzt jedoch wieder ab, als sie einen alten Bekannten trifft. Währenddes­sen flieht Mia mit dem imaginären Freund Buddy (Delio Malär) in eine Fantasiewe­lt und findet in einer Gang von Jugendlich­en aus ähnlichen Verhältnis­sen Freunde. «Platzspitz­baby» beruht auf dem gleichnami­gen Bestseller von 2013, in dem Michelle Halbheer, die bei ihrer heroinabhä­ngigen Mutter aufwuchs, ihre Lebensgesc­hichte aufarbeite­t. Regisseur Pierre Monnard wurde von diesem Schicksal inspiriert, wie er gegenüber SRF sagte: «Zum Platzspitz gab es noch keinen Film – dabei ist die ehemals offene Drogenszen­e in Zürich ein Stück Schweizer Geschichte. Eine, die ein Trauma hinterlass­en hat.»

 ?? ALIOCHA MERKER ?? Die Zürcherin Luna Mwezi spielt in «Platzspitz­baby» ihre erste grosse Kinorolle.
ALIOCHA MERKER Die Zürcherin Luna Mwezi spielt in «Platzspitz­baby» ihre erste grosse Kinorolle.
 ?? ASCOT ELITE ?? Die 12-jährige Luna Mwezi wird für ihre Performanc­e in «Platzspitz­baby» von Kritikern gefeiert.
ASCOT ELITE Die 12-jährige Luna Mwezi wird für ihre Performanc­e in «Platzspitz­baby» von Kritikern gefeiert.
 ??  ?? André (Jerry Hoffmann) und Sandrine (Sarah Spale) mit Tochter Mia (Luna Mwezi) auf dem Platzspitz.
André (Jerry Hoffmann) und Sandrine (Sarah Spale) mit Tochter Mia (Luna Mwezi) auf dem Platzspitz.
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