Luna Mwezi ist unser jüngster Filmstar
ZÜRICH. Luna Mwezi spielt im Film «Platzspitzbaby» Mia, die Tochter einer Heroinsüchtigen. So kam sie zur ersten Kinorolle.
Ab heute ist «Platzspitzbaby» auf 100 Leinwänden in der Schweiz zu sehen. Das Drama um eine drogenabhängige Mutter und ihre Tochter basiert auf einer wahren Geschichte und macht die zwölfjährige Hauptdarstellerin Luna Mwezi schweizweit bekannt. Für Luna ist klar: «Ich will Schauspielerin werden.» Das Nachwuchstalent war auf Unterstützung seiner Schule angewiesen, verpasste während der 33 Drehtage auch Schulstoff. «Ich konnte alles nachholen.»
Luna, was ging dir durch den Kopf, als du die Zusage für den Film erhalten hast?
Ich habe Freudentränen geweint! Gleichzeitig hatte ich aber auch Angst, dass meine Schule mich nicht unterstützen würde – und natürlich hatte ich generell Respekt vor dem Dreh.
Bist du das erste Mal vor der Kamera gestanden?
Ich hatte zuvor schon eine kleine Sprechrolle. Die Rolle von Mia ist meine erste grosse Filmrolle.
Wie bist du dazu gekommen?
Ich habe 2015 mit meinem Vater den Film «Schellen-Ursli» im Kino gesehen. Für mich war in dem Moment klar, dass ich auch einmal in einem Film mitspielen möchte.
Und wie gings weiter?
Meine Eltern haben mich bei einer Agentur angemeldet. Nach ein paar Jahren bekam ich dann ein Angebot für das «Platzspitzbaby»-Casting.
Welche Emotion war am schwierigsten zu spielen?
Extra zu lachen. Das ist wirklich merkwürdig. Die Challenge ist, es natürlich aussehen zu lassen.
Wie hast du dich auf die teils krassen Szenen vorbereitet?
Ich habe mich einfach intensiv in Mia hineinversetzt und mir überlegt, wie sie sich in so einem Moment gefühlt hat.
Und wie konntest du dich davon
abgrenzen?
Alle Schauspieler waren beim Dreh geschminkt und kostümiert. Sobald die Maske weg war, war ich wieder in der Realität. Bei Sarah war es aber speziell, wenn sie Sandrine spielte.
Wieso?
Als wir voll in den Szenen drin waren, hatte ich manchmal wirklich fast ein bisschen
Angst vor ihr.
Konntest du etwas von deiner Filmfigur Mia lernen?
In dem Song, den sie am Ende des Films präsentiert, singt sie «Ich gibe nöd uf». Das ist an ihr echt bewundernswert: Sie hat nie aufgegeben, an ihre Mutter zu glauben. Das nehme ich von ihr mit.
Die elfjährige Mia (Luna Mwezi) wächst in den Neunzigern bei ihrer drogensüchtigen Mutter Sandrine (Sarah Spale) auf dem Platzspitz auf. Nachdem die offene Zürcher Drogenszene aufgelöst worden ist, kommen die beiden in einer Wohnung
auf dem Land unter. Sandrine will einen Entzug starten, stürzt jedoch wieder ab, als sie einen alten Bekannten trifft. Währenddessen flieht Mia mit dem imaginären Freund Buddy (Delio Malär) in eine Fantasiewelt und findet in einer Gang von Jugendlichen aus ähnlichen Verhältnissen Freunde. «Platzspitzbaby» beruht auf dem gleichnamigen Bestseller von 2013, in dem Michelle Halbheer, die bei ihrer heroinabhängigen Mutter aufwuchs, ihre Lebensgeschichte aufarbeitet. Regisseur Pierre Monnard wurde von diesem Schicksal inspiriert, wie er gegenüber SRF sagte: «Zum Platzspitz gab es noch keinen Film – dabei ist die ehemals offene Drogenszene in Zürich ein Stück Schweizer Geschichte. Eine, die ein Trauma hinterlassen hat.»