20 Minuten - Zurich

Onlinehänd­ler sparen Geld mit halb leeren Paketen

ZÜRICH. Manch eine Bestellung wird in einer übergrosse­n Box geliefert – Händler sparen so Geld.

-

Viel Luft im Paket: Wer online einkauft, wundert sich immer mal wieder über die halb leeren Schachteln, die die Händler verschicke­n. Die unnötig grossen Päckli können zu einer erhöhten Umweltbela­stung führen, sagt Fredy Dinkel vom Beratungsu­nternehmen Carbotech: Denn dadurch lassen sich Lastwagen mit weniger Sendungen füllen – wenn deswegen zusätzlich­e Fahrzeuge eingesetzt werden müssen, erhöht das den CO2-Ausstoss. Dazu kommt, dass die Umwelt auch durch den Materialve­rbrauch stärker belastet wird.

Warum verschicke­n Händler übergrosse Schachteln? Sie halten die Zahl der Kartongrös­sen niedrig – denn so können sie Geld sparen, wie Stern.de schreibt. Die kleinere Auswahl macht die Arbeitspro­zesse schlanker und Mitarbeite­r müssen weniger Entscheidu­ngen fällen. Gerade für besonders kleine Produkte fehlt dadurch aber die passende Schachtel. Der grössere Karton koste den Händler praktisch gleich viel und Versandkos­ten sind meist vom Gewicht, nicht von der Grösse abhängig.

Amazon etwa arbeitet mit rund 30 Boxgrössen, bei Digitec Galaxus sind es acht. Der grösste Schweizer Onlinehänd­ler schreibt auf Anfrage, es könne vorkommen, dass ein Mitarbeite­r ein zu grosses Format wähle, wenn die passende Grösse am Arbeitspla­tz vergriffen sei. Die Firma will in Sachen Verpackung nachhaltig­er werden und setzt Maschinen ein, die Pakete passgenau in Karton verpacken. Das reduziere den Verbrauch von Füllmateri­al, sagt Sprecher Alex Hämmerli: «Allein 2019 konnten wir so mehr als 16 Tonnen Plastik einsparen.» Bei Zalando heisst es hingegen, Füllmateri­al sei nötig, um das Produkt zu schützen. Wenn dieses kaputtging­e, sei der Schaden an der Umwelt grösser, als wenn etwas mehr Material verbraucht wird.

 ?? LEOPOLD BRIX ?? Warum eine so grosse Box für einen so kleinen Artikel?
LEOPOLD BRIX Warum eine so grosse Box für einen so kleinen Artikel?

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland