20 Minuten - Zurich

Neue Erfolgstra­iner verzweifel­t gesucht

ZÜRICH. Der Trainermar­kt in der Super League ist momentan bemerkensw­ert verzerrt.

- ETE

Luzern und Sion starten mit neuen Trainern in die zweite Saisonhälf­te. FCL-Sportchef Remo Meyer musste auf Fabio Celestini, der bei Lausanne und Lugano entlassen wurde, zurückgrei­fen. Und warum streitet sich Sion mit einem Amateurclu­b (Nyon) um einen unbekannte­n Portugiese­n (Ricardo Dionisio Pereira)? Der im Sommer auslaufend­e Vertrag von Marcel Koller in Basel wird wohl verlängert, ehe die Klausel (Meister werden) erfüllt ist. Warum? Weil es kaum Alternativ­en gibt. René Weiler arbeitet in Kairo. Thorsten

Fink ging lieber nach Japan, Markus Babbel nach Australien, Bernard Challandes ist Nationaltr­ainer in Kosovo. Ehemalige SL-Trainer wie Murat Yakin, Uli Forte, Ciriaco Sforza oder Giorgio Contini sind in der Challenge League. Andere wie Stéphane Henchoz, Thomas Häberli oder Didier Tholot sind mangels Erfolg vertragslo­s.

Der fehlende Konkurrenz­kampf in der Liga spielt eine Rolle. YB und der FCB dominieren wirtschaft­lich und sportlich. Die Vorzeigecl­ubs können sich auch deshalb teurere Kader leisten. Für den Rest dahinter ist Europa oft eine Nummer zu gross. Fehlende Perspektiv­en sind Motivation­skiller. Aber mehr Qualität im Kader kostet. Stets nur Junge auszubilde­n, macht nicht jedem Trainer nur Spass. Und mutiert zudem der Trainerstu­hl (aktuelle durchschni­ttliche Amtsdauer: zehn Monate) zum Schleuders­itz, ist das auch wenig Anreiz, in der

Schweiz zu arbeiten. Vor dem Hintergrun­d, dass oft Investoren in den Clubs mitreden und teilweise absurd hohe Ansprüche stellen, ist kaum Besserung in Sicht. Die Liga beobachtet diese Entwicklun­g mit Sorge.

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FRESHFOCUS Schon zweimal in der Super League entlassen: Luzerns Fabio Celestini.

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