«Ich war sehr unzufrieden mit meinem Aussehen»
OBERBURG. Früher litt Studentin Alexandra (22) unter ihrem Übergewicht. Heute liebt die Singlefrau jedes Gramm und bewegt sich selbstbewusst übers Eis.
Was ist dein «Makel»?
Ich bin bereits seit meiner Schulzeit übergewichtig und wurde deswegen auch häufig gemobbt. Mein Selbstwertgefühl war im Keller, ich war wahnsinnig unzufrieden mit meinem Aussehen. Je unattraktiver ich mich fand, desto mehr habe ich mich auch gegenüber anderen Menschen verschlossen – auch gegenüber denen, die es bestimmt gut mit mir gemeint hätten.
Wie gehst du heute damit um?
Nach meiner Schulzeit habe ich neue Freunde kennen gelernt, die mich endlich so akzeptiert haben, wie ich bin. Das war sehr wichtig, es gab mir mehr Selbstvertrauen, und ich begann, meinen Körper zu akzeptieren. Ich bekam von meinen Freunden mehr Komplimente, das hat auch sehr geholfen. Heute bin ich zufrieden mit meinem Aussehen und meinem Körper und dem Schlankheitswahn nicht mehr verfallen.
Was würdest du anderen Menschen raten, die mit sich selbst unzufrieden sind?
Das ist gar nicht so einfach: Grundsätzlich sollte man sich natürlich selbst akzeptieren und lieben und nicht so grossen Wert auf die negativen Meinungen um einen herum geben – die spielen eigentlich keine Rolle. Wichtig ist nur, was man über sich selbst denkt! Für mich war das aber am Anfang auch schwierig, und ich habe viel Zeit und Energie investiert, um anderen zu gefallen. Inzwischen hat sich mein Selbstbewusstsein stark verbessert, und ich mag eigentlich jeden Zentimeter an mir!
Hat dir die BodyPositivityBewegung geholfen?
Diese Bewegung sagte mir zuvor nichts, ich bin aber auch nicht oft auf Social Media. Ich habe mich nun schlaugemacht und finde Body Positivity eine tolle Bewegung! Sie ermutigt Menschen, die sich selbst noch nicht so toll finden, von anderen zu lernen, wie Selbstliebe geht.
Der Schuss könnte nach hinten losgehen ...
Stimmt: Wer sich in sozialen Medien wie Instagram oder Facebook exponiert, muss auch mit bösen und sehr negativen Kommentaren von Fremden rechnen – das verkraftet wohl nicht jeder gleich gut, und darüberzustehen, braucht ein gefestigtes Selbstbewusstsein.