Amokfahrt an Karneval: 30 Verletzte
VOLKMARSEN. Blanker Horror am Karneval: Ein Mann fuhr in Hessen mit einem Auto mit hohem Tempo in einen Rosenmontagsumzug.
VOLKMARSEN. Schock am Rosenmontag: Ein Mercedes fuhr mit hoher Geschwindigkeit in den Karnevalsumzug in Volkmarsen (D). Mehr als 30 Personen wurden teilweise schwer verletzt – auch viele Kinder. Ein Augenzeuge: «Als ich ankam, lagen 15 Personen am Boden – darunter Kleinkinder.» In Hessen wurden sofort alle Umzüge abgebrochen. Der Fahrer, ein 29-jähriger Deutscher, wurde vor Ort verhaftet. Später kam es zu einer zweiten Verhaftung.
Es geschah um 14.30 Uhr: Ein Mann lenkte gestern seinen silberfarbenen MercedesKombi in der hessischen 6800-Seelen-Stadt um eine Absperrung herum und fuhr mitten in den Karnevalsumzug, der gerade stattfand. Der Fahrer soll dabei noch Gas gegeben haben. «Es sah aus, als habe er es gezielt auf Kinder abgesehen», sagte ein Augenzeuge der «Frankfurter Rundschau». Der Wagen kam erst nach rund 30 Metern zum Stehen. Die Bilanz der Amokfahrt: mindestens 30 Verletzte, darunter viele Kinder. Sieben der Opfer erlitten schwere Verletzungen. Ein Lokalreporter der «Waldeckischen Landeszeitung» sagte: «Als ich ankam, lagen 15 Personen am Boden, darunter viele Kleinkinder. Überall sah man verheulte Gesichter, darunter gestandene Männer.»
Der Fahrer, ein 29 Jahre alter ortsansässiger Deutscher, der in der Vergangenheit wegen Beleidigung, Hausfriedensbruch und Nötigung aufgefallen war, musste vor Ort von der Polizei vor Passanten geschützt werden, die mit Fäusten auf ihn losgehen wollten. Er wurde bei seiner Amokfahrt ebenfalls verletzt und wurde in ein Spital gebracht. Die Polizei konnte ihn vorerst nicht einvernehmen. Zu seinem Motiv ist noch nichts bekannt, laut Polizeiangaben fuhr der Mann aber gezielt in die Menge.
Das hessische Innenministerium schloss einen Anschlag nicht aus. Gegen den Mann wird wegen versuchter Tötung ermittelt. Laut Angaben der Behörden war er nicht betrunken. Später wurde eine zweite Verhaftung bekannt – laut der «Bild» soll diese Person die Fahrt gefilmt haben. Aus Sicherheitsgründen wurden gestern alle weiteren Faschingsumzüge in Hessen abgesagt. Die Polizei verstärkte ihre Präsenz im ganzen Bundesland.