Als die Schweden uns das Gold noch aus der Hand rissen
KOPENHAGEN. Es war ein grandioser Steigerungslauf. Eine unfassbare WM. Aber am Ende blieb trotzdem nur der Frust.
Als Sven Andrighetto zu seinem Penalty anlief und diesen souverän verwandelte, da war die Schweiz zumindest mit einem Zeh Weltmeister. Doch weil die nachfolgenden Schweizer (Fiala, Corvi, Haas, Niederreiter) allesamt scheiterten, aber die Schweden Ekman-Larsson und Forsberg trafen, zerplatzte der Gold-Traum an diesem späten Sonntagabend im Mai 2018 in Kopenhagen eben doch noch. Und am Ende jubelten – wie bereits 2013 – wieder die Schweden.
Im Gegensatz zu damals (klare 1:5-Niederlage) waren die Schweizer nur einmal in Rückstand. Leider ganz zum Schluss nach Forsbergs Penalty. Zuvor hatten Nino Niederreiter (1:0) und Timo Meier (2:1) die Nati im Spiel jeweils in Führung gebracht – und auch Andrighetto im Penaltyschiessen. Und dann ist da auch noch jene Szene, die die Schweizer Eishockeyfans bis heute schmerzt. Als Kevin Fiala kurz vor Ablauf der Verlängerung den Gold-Puck auf dem
Stock hatte, aber SchwedenGoalie Anders Nilsson diesen in seiner Fanghand versteckte. Das alles liess diese Niederlage derart brutal werden. Und es dauerte dieses Mal wesentlich länger, bis sich die Schweizer über die Silbermedaille freuen konnten als noch 2013.
«Ich bin immer noch wütend», sagte Fiala am Tag danach beim warmen Empfang durch die Fans in Glattbrugg. «Die Enttäuschung ist weiterhin enorm gross», erläuterte auch Goalie Leonardo Genoni einige Meter neben ihm. Die Silbermedaille hatte er nicht um den Hals, sondern in der Hosentasche verstaut und erklärte dazu: «Ich werde nicht gern Zweiter.»