20 Minuten - Zurich

Als die Schweden uns das Gold noch aus der Hand rissen

KOPENHAGEN. Es war ein grandioser Steigerung­slauf. Eine unfassbare WM. Aber am Ende blieb trotzdem nur der Frust.

- MARCEL ALLEMANN

Als Sven Andrighett­o zu seinem Penalty anlief und diesen souverän verwandelt­e, da war die Schweiz zumindest mit einem Zeh Weltmeiste­r. Doch weil die nachfolgen­den Schweizer (Fiala, Corvi, Haas, Niederreit­er) allesamt scheiterte­n, aber die Schweden Ekman-Larsson und Forsberg trafen, zerplatzte der Gold-Traum an diesem späten Sonntagabe­nd im Mai 2018 in Kopenhagen eben doch noch. Und am Ende jubelten – wie bereits 2013 – wieder die Schweden.

Im Gegensatz zu damals (klare 1:5-Niederlage) waren die Schweizer nur einmal in Rückstand. Leider ganz zum Schluss nach Forsbergs Penalty. Zuvor hatten Nino Niederreit­er (1:0) und Timo Meier (2:1) die Nati im Spiel jeweils in Führung gebracht – und auch Andrighett­o im Penaltysch­iessen. Und dann ist da auch noch jene Szene, die die Schweizer Eishockeyf­ans bis heute schmerzt. Als Kevin Fiala kurz vor Ablauf der Verlängeru­ng den Gold-Puck auf dem

Stock hatte, aber SchwedenGo­alie Anders Nilsson diesen in seiner Fanghand versteckte. Das alles liess diese Niederlage derart brutal werden. Und es dauerte dieses Mal wesentlich länger, bis sich die Schweizer über die Silbermeda­ille freuen konnten als noch 2013.

«Ich bin immer noch wütend», sagte Fiala am Tag danach beim warmen Empfang durch die Fans in Glattbrugg. «Die Enttäuschu­ng ist weiterhin enorm gross», erläuterte auch Goalie Leonardo Genoni einige Meter neben ihm. Die Silbermeda­ille hatte er nicht um den Hals, sondern in der Hosentasch­e verstaut und erklärte dazu: «Ich werde nicht gern Zweiter.»

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AP Schweden geht zum ersten Mal in Führung und dabei bleibts: Filip Forsberg jubelt nach seinem Penalty.

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