Bayern will gegen Chelsea ein altes Trauma bewältigen
LONDON. Die Wunde ist auch nach 8 Jahren noch nicht verheilt. München sinnt im CL-Achtelfinal auf die späte Revanche.
2012 verlor Bayern das «Finale dahoam» gegen Chelsea. In München siegten die Engländer im Penaltyschiessen und krönten sich so zu den Champions der Königsklasse. Diese bittere Niederlage hat bei den Münchnern bis heute Spuren hinterlassen. Nun folgt heute die «Revanche auswärts».
Sogar Ex-Präsident Uli Hoeness ist in London als Edelfan dabei. Das dokumentiert die immense Bedeutung, die das historisch aufgeladene Duell mit Chelsea für die Bayern hat. «Wir haben etwas gutzumachen», sagt Hoeness. Er erwartet «ein schwieriges Spiel». Die Zielsetzung formuliert Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: «Wir haben grosse Ansprüche international. Wir werden alles versuchen, dass die Reise weitergeht.»
Das Spiel wird für Bayern ein Wegweiser – in vielerlei Hinsicht: Wo steht der Club in Europa? Wie gross muss die Transferoffensive im Sommer ausfallen? Und liefert Flick (14 Siege in 17 Spielen) auch in der Königsklasse? Für den Trainer werden die K.-o.-Spiele gegen Chelsea zum Eignungstest auf höchster Ebene, massgeblich auch für seine Weiterbeschäftigung.
Auch der Gegner tankte zuletzt Selbstvertrauen: Chelsea glaubt nach erfolgreicher Generalprobe gegen Tottenham (2:1) an sich. «Dieses Spiel war vielleicht ein Wendepunkt für uns», sagte Frankreichs Weltmeister Olivier Giroud, der sich als Torschütze empfahl. Trainer Frank Lampard, 2012 bei Chelseas Finalsieg noch Captain der Blues, muss die Ausfälle des Strategen Kanté und des pfeilschnellen Flügels Pulisic verkraften.