Rettet uns diese US-Firma vor dem Coronavirus?
BERN. Der Pharmakonzern Gilead Sciences gilt als grosser Hoffnungsträger für ein Medikament gegen das Coronavirus.
Nur ein Medikament könnte im Moment gegen das Coronavirus wirken: Remdesivir. Das sagte Bruce Aylward, der stellvertretende Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, diese Woche an einer Pressekonferenz in Peking. Das Mittel sei seit Anfang Februar in China für klinische Versuche zugelassen. Auf dem Markt gibt es das Medikament aber noch nicht.
Entwickelt wurde das AntiVirus-Medikament von der USFirma Gilead Sciences. Eigentlich sollte es Krankheiten wie Ebola bekämpfen. Allerdings zeige das Medikament eine präventive Wirkung, wie das amerikanische Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Affen, denen das Mittel vorbeugend gegeben worden war, steckten sich nicht mehr mit Viren an, die ähnlich sind wie das Coronavirus. Das Pharmaunternehmen geht nun davon aus, dass das Medikament auch gegen das Coronavirus wirken könnte. «Mich erstaunt, dass die WHO diese eine Firma für ein Medikament gegen das Coronavirus hervorhebt», sagt Pharma-Experte Salvatore Volante. Im Moment würden weltweit mehrere Firmen an Medikamenten oder Impfstoffen forschen. Die Aussage der WHO könnte nun also falsche Hoffnungen schüren. «Mittel gegen das Coronavirus zu entwickeln, ist nicht einfach, denn Viren können schnell mutieren», erklärt Volante. Sollte ein Medikament auf den Markt kommen, könnte sich das Virus bereits verändert haben und das Arzneimittel schon nicht mehr wirken. Laut Volante dauert es auch mindestens noch sechs bis zwölf Monate, bis ein Medikament gegen das Coronavirus weltweit erhältlich ist. Weil die USA Medikamente oft schneller zulassen als Europa, könnte das erste Anti-CoronavirusMittel aus den USA stammen. Diese Idee teilen wohl auch Investoren: Der Aktienkurs von Gilead ist Anfang Woche um bis zu 8 Prozent gestiegen.