«Beim Sex hielt ich plötzlich sein Toupet in der Hand»
ZÜRICH. Lars freut sich auf einen One-Night-Stand. Bis es aus seinem Bett plötzlich nach Klettverschluss klingt.
Ich bin der Überzeugung, dass mein Lebensabschnitt als Single in Phasen verlaufen wird. Nach Tränen und Wut kommt die geile Zeit: Ablenkung und Party! So weit zumindest mein Mindset. Ich quetsche mich hoffnungsvoll in meine engste Jeans und los gehts. Die Party im Gay-Lokal am anderen Ende der Stadt ist nice: Luftballons fliegen durch die Luft und es regnet Konfetti von der Decke. Ein paar Songs später: Ich habe schon mehrere potenzielle Flirtpartner per Blickkontakt ausgemacht.
«Willst du meinen Ballon haben?», kichert es in diesem Moment von hinten. Ich drehe mich um und blicke in ein freundliches Gesicht. «Ich heisse Heiko», stellt sich der Typ vor. Heiko ist Radiomoderator und kommt aus Bayern, er hat eine zierliche Nase und mittellanges Haar. Sein Körper ist anschmiegsam beim Tanzen. «Ich bin nur noch bis morgen hier in der Schweiz», sagt er. Die Signale sind unmissverständlich. «Willst du zu mir kommen?», frage ich.
Per App miete ich uns einen Elektro-Scooter, auf dem wir in meine WG fahren. Kurz darauf liegen wir in meinem Bett und knutschen. Die Fummelei wird wilder. Ich fahre mit meinen Händen Heikos Körper entlang vom Bauch bis zum Haaransatz, wo ich etwas zupacke. «Rrratsch!» Es klingt, als ob jemand den Klettverschluss seiner Turnschuhe öffnet.
Heiko vergräbt sein Gesicht in den Händen und wimmert «Jetzt ist alles aus», während ich ratlos auf das Toupet in meinen Händen blicke. An der Unterseite des Toupets reflektiert das Licht der Nachttischlampe in den Leimrückständen.
Ich merke, wie mein Penis schlaff wird, und nehme Heiko in den Arm. «Möchtest du ins Bad, deine Haare richten?», frage ich ihn ruhig. Nachdem Heiko sich die Haare wieder angeklebt hat, kuscheln wir. Am nächsten Tag sendet er mir eine Whatsapp-Nachricht: «Wäre gut, wenn gewisse Dinge zwischen uns bleiben.»