SUV-Fahrer (19) tickt bei Kontrolle aus: Polizistin kämpft um ihr Leben
ZÜRICH. Eine Detektivin wurde bei der Kontrolle eines Autos angefahren und mitgeschleift. Der Polizeiverband spricht von versuchtem Mord.
Es passierte am späten Freitagabend gegen 23 Uhr auf dem Strichplatz im Stadtzürcher Kreis 9, wo Sexarbeitende geschützt arbeiten können: Zwei Detektive der Stadtpolizei Zürich, die zivil unterwegs waren, wollten einen SUV und dessen Insassen kontrollieren. Der SUV-Lenker fuhr zuerst zur Kontrollstelle, beschleunigte dann aber völlig unerwartet, um vom Areal zu flüchten. Dabei fuhr er eine 38-jährige Detektivin an, schleifte sie mehrere Meter mit und flüchtete anschliessend auf der Aargauerstrasse. Die Polizistin wurde umgehend ins Spital gebracht und notoperiert. «Unsere Kollegin ist in kritischem Zustand. Ich persönlich und das ganze Korps sind tief betroffen und in Sorge um die lebensbedrohlich verletzte Kollegin»,
sagte Andreas Moschin, Stellvertretender Kommandant der Stadtpolizei Zürich, zu 20 Minuten. «Es ist mir kein vergleichbarer Vorfall mit einer solchen Tragweite in unserem Korps bekannt.» Dank intensiven Ermittlungen konnte schnell ein Erfolg vermeldet werden: Bereits am Samstagnachmittag konnte die Kantonspolizei Zürich den mutmasslichen SUV-Fahrer verhaften – es handelt sich um einen im Kanton Zürich wohnhaften, 19-jährigen Schweizer. Er wurde der Staatsanwaltschaft für schwere Gewaltkriminalität zugeführt – diese stellte einen Antrag auf Untersuchungshaft.
Nach dem Vorfall meldete sich auch der Verband Schweizerischer PolizeiBeamter (VSPB) zu Wort: «Wir verurteilen diese Tat – die an versuchten Mord grenzt – in schärfstem Masse.» Weiter fordert der Verband, dass die Politik aktiv wird und den Täter in höchstem Mass bestrafe. «Der Verband wünscht der Kollegin gute Besserung und dass sie sich schnellstmöglich von ihren Verletzungen erholt.»