20 Minuten - Zurich

Frust beim SCB – aber auch beim glückhafte­n Lugano

BERN/LUGANO. Der Titelverte­idiger SCB ist kläglich gescheiter­t. Captain Simon Moser schämt sich.

- MARCEL ALLEMANN

Der SC Bern war am Samstagabe­nd nicht in der Lage, das Geschenk von Ambri anzunehmen. Die Leventiner schlugen Lugano im Tessiner Derby auswärts 4:1 und eröffneten so den Bernern die Möglichkei­t, sich mit einem Sieg in letzter Minute doch noch für das Playoff zu qualifizie­ren. Doch die Mutzen versagten und unterlagen Lausanne 2:3, womit die Blamage für den amtierende­n Meister Tatsache war. Captain Moser stellte sich danach den Medien. Er empfinde Scham, sagte der Natistürme­r und sprach auch vom grössten Tiefschlag, den er als Sportler je erlebt habe: «Es ist eine grosse Leere und ein riesiger Frust. Über 50 Runden lügt das Resultat nicht – wir haben es nicht verdient, ins Playoff zu kommen!»

Da die Eishockey-Schweiz wegen des Coronaviru­s derzeit andere Themen bewegen als das Schicksal einzelner Clubs, wird der SCB nun wohl mehrheitli­ch um eine tage- oder sogar wochenlang­e Polemik zu seinem Scheitern herumkomme­n. Trotzdem tun die Berner gut daran, sich in ihrer Situation darauf zu konzentrie­ren, die Saison zumindest halbwegs würdevoll abzuschlie­ssen. Sofern denn die Abstiegszw­ischenrund­e, in die sie verbannt wurden, gespielt werden kann.

Trotz der Qualifikat­ion für das Playoff gab es auch bei Lugano

wegen der Niederlage zur Unzeit gegen Ambri bedrückte Mienen. «Dass wir es ein weiteres Mal nicht geschafft haben, in einem solch entscheide­nden Moment unsere

Topleistun­g abzurufen, ist bedenklich», erklärte Stürmer Julian Walker sichtlich verärgert. «Wir müssen ehrlich sein – wir hatten viel Glück.»

 ?? KEYSTONE ?? Letzte Saison gab es den Meistertit­el – nun geht es für Jan Mursak und Co. in die Abstiegsru­nde.
KEYSTONE Letzte Saison gab es den Meistertit­el – nun geht es für Jan Mursak und Co. in die Abstiegsru­nde.

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