Unbekannte pöbeln gegen SUV-Fahrer
WINTERTHUR. A. H. wird wegen seines SUV öfter angegriffen. Der TCS bestätigt, dass SUVs im Visier politisch motivierter Gruppierungen stehen.
Immer wieder werden Leser A.H.* und seine Frau wegen ihres SUV angefeindet. Zu Beginn nur per Post, wie der 31-jährige SBB-Angestellte sagt. Doch auch Velofahrer würden dem Paar Sachen wie «Dreckschleuder» zurufen, so H. Vor wenigen Wochen klemmte in Rapperswil gar ein Zettel unter dem Scheibenwischer mit dem Vermerk: «Chauf dir doch e Zirbeldrüse. Arschloch.» Und am Samstag wurde der im Glattzentrum parkierte Porsche mit einem Ei beworfen. «Nach diesem Vorfall merkte ich, man ist mit einem SUV nicht sicher.» Mittlerweile habe H. auch die Zugriffsmöglichkeit auf sein Kontrollschild sperren lassen.
Für Daniel Graf, Sprecher beim Touring-Club Schweiz (TCS), sind Sachbeschädigungen und Vandalismus von SUVs inakzeptabel. «Solche Fahrzeuge stehen aber im Fadenkreuz gewisser politischer Gruppierungen und Parteien.» Graf empfiehlt, Sachbeschädigungen an Fahrzeugen umgehend der Versicherung zu melden und zur Anzeige zu bringen. SUVs als Klima- oder Dreckschleudern zu bezeichnen, ist für Graf Polemik. «SUVs sind mit der gleich fortschrittlichen Motoren- und Abgastechnologie bestückt wie alle anderen Fahrzeuge auch, wenn nicht sogar mit besseren.»
Auch Linus Dolder von Climatestrike Schweiz verurteilt die Aktionen: «Solche Autos zu beschädigen, bringt uns in keiner Weise weiter.» Obwohl er den Autobesitz grundsätzlich ablehnt, gibt es Umstände, unter denen er es nachvollziehen kann, dass man einen SUV fährt: «Etwa bei manchen Leuten, die auf dem Land leben.»
*Name der Redaktion bekannt