Rodrigo (5) muss wegen Coronavirus zu Hause in Quarantäne bleiben
SPREITENBACH. «Die Nachricht über den Virus-Fall im Kindergarten war ein Schock», erzählt eine betroffene Familie. Ein Arzt empfiehlt, Ruhe zu bewahren.
Das Coronavirus ist in Spreitenbach angekommen: 44 Kinder und 8 Lehrpersonen befinden sich in Quarantäne. Ein 31-jähriger Kindergärtner hatte sich bei einem Besuch in Norditalien angesteckt.
Eine der betroffenen Familien, die die eigenen vier Wände nicht verlassen dürfen, ist die Familie Covas. «Rodrigo darf nicht in den Kindergarten, und ich wurde vom Arbeitgeber nach Hause geschickt», sagt Vater José. Rodrigo sei nicht erfreut darüber, dass er nur in der eigenen Wohnung spielen darf. «Er geht gern in den Kindergarten, das macht ihm Spass.»
Auch die fünfjährige Tochter einer benachbarten Familie ist traurig. Ihre Mutter sagt: «Sie hat in drei Tagen Geburtstag und kann wegen der Quarantäne jetzt keine Geburtstagsparty
feiern.» Ihre Tochter habe noch nicht ganz verstanden, wieso sie zu Hause bleiben müsse. «Wir haben ihr gesagt, dass sie sich immer die Hände waschen und Abstand zu anderen Leuten halten solle.» Die Eltern der Fünfjährigen erfuhren aus den Medien vom Coronavirus-Fall im Kindergarten. «Es war ein Schock. Mittlerweile sind wir aber ruhiger als gestern und schieben keine Panik», so die Mutter.
In einem solchen Fall ruhig zu bleiben empfiehlt auch Jochen Kindler, Chefarzt an der UPD Bern. «Jüngere Kinder spüren die Angst der Erwachsenen, ohne die Gründe dafür zu verstehen, und zeigen darauf eine Reaktion, etwa eine Schlafstörung.» Er empfehle betroffenen Eltern, so weit als möglich Ruhe und Sicherheit zu vermitteln.