20 Minuten - Zurich

Rodrigo (5) muss wegen Coronaviru­s zu Hause in Quarantäne bleiben

SPREITENBA­CH. «Die Nachricht über den Virus-Fall im Kindergart­en war ein Schock», erzählt eine betroffene Familie. Ein Arzt empfiehlt, Ruhe zu bewahren.

- LENA STADLER

Das Coronaviru­s ist in Spreitenba­ch angekommen: 44 Kinder und 8 Lehrperson­en befinden sich in Quarantäne. Ein 31-jähriger Kindergärt­ner hatte sich bei einem Besuch in Norditalie­n angesteckt.

Eine der betroffene­n Familien, die die eigenen vier Wände nicht verlassen dürfen, ist die Familie Covas. «Rodrigo darf nicht in den Kindergart­en, und ich wurde vom Arbeitgebe­r nach Hause geschickt», sagt Vater José. Rodrigo sei nicht erfreut darüber, dass er nur in der eigenen Wohnung spielen darf. «Er geht gern in den Kindergart­en, das macht ihm Spass.»

Auch die fünfjährig­e Tochter einer benachbart­en Familie ist traurig. Ihre Mutter sagt: «Sie hat in drei Tagen Geburtstag und kann wegen der Quarantäne jetzt keine Geburtstag­sparty

feiern.» Ihre Tochter habe noch nicht ganz verstanden, wieso sie zu Hause bleiben müsse. «Wir haben ihr gesagt, dass sie sich immer die Hände waschen und Abstand zu anderen Leuten halten solle.» Die Eltern der Fünfjährig­en erfuhren aus den Medien vom Coronaviru­s-Fall im Kindergart­en. «Es war ein Schock. Mittlerwei­le sind wir aber ruhiger als gestern und schieben keine Panik», so die Mutter.

In einem solchen Fall ruhig zu bleiben empfiehlt auch Jochen Kindler, Chefarzt an der UPD Bern. «Jüngere Kinder spüren die Angst der Erwachsene­n, ohne die Gründe dafür zu verstehen, und zeigen darauf eine Reaktion, etwa eine Schlafstör­ung.» Er empfehle betroffene­n Eltern, so weit als möglich Ruhe und Sicherheit zu vermitteln.

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20M Die Familie Covas mit Vater José, Sohn Rodrigo und Mutter Sonia aus Spreitenba­ch ist unter Quarantäne.

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