Als die Geliebte sich für V. entschied, musste er sterben
GANTERSCHWIL SG. Ein Mann (36) wurde 2015 erschossen. Die Täter feierten nach der Tat in einem Bordell. Nun stehen sie vor Gericht.
F.S.* wollte den 36-jährigen A.V.* am 9. September 2015 mit neun Pistolenschüssen töten, heisst es in der Anklageschrift. Getroffen wurde das Opfer von zwei Kugeln. Danach habe S. noch ein Messer in die Brust des Opfers gerammt. A. V. sei noch vor Ort bei einem Feldweg in Ganterschwil verblutet. Seine Partnerin musste alles mit ansehen.
Wegen dieser Tat steht der 34-Jährige S. heute vor dem Kreisgericht Toggenburg. Er muss sich unter anderem wegen Mordes verantworten. Geht es nach der Staatsanwaltschaft, soll er 20 Jahre ins Gefängnis. Sein Komplize soll sieben Jahre hinter Gitter, unter anderem wegen Gehilfenschaft zu Mord.
Der 34-jährige Nordmazedonier kannte sein Opfer: Sie wollten beide mit derselben Frau zusammen sein. Als das spätere Opfer V. im Gefängnis war, lernte der Täter M.W.* kennen. Er wollte die Frau schnell heiraten, denn er hielt sich zu diesem Zeitpunkt ohne gültigeAufenthaltsbewilligung in der Schweiz auf.
Als V. unerwartet früh aus dem Gefängnis entlassen wurde, sei es zu Problemen gekommen. Am Tag vor dem Mord habe ein klärendes Gespräch zwischen den drei stattgefunden. Dieses sei friedlich verlaufen. Dabei habe die Frau verlauten lassen, sie habe sich endgültig für V. entschieden. S. musste seine Sachen packen und den Hausschlüssel abgeben. Am selben Abend habe S. seinem Komplizen gesagt, er werde V. umbringen. Tags darauf schritten sie zur Tat. Danach suchten die beiden Männer ein Bordell auf. Kurze Zeit später wurden sie festgenommen.