Deutschem Paar wird Einreise in die Schweiz verweigert
KREUZLINGEN. Sie träumten von einem Neustart in der Schweiz – an der Grenze folgte jedoch der Schock.
Lorenz Minks (22) und Karolina Luka (27) wollen in Benken SG eine gemeinsame Zukunft beginnen. Doch der Dresdner und die Hamburgerin sind seit Mittwoch an der Schweizer Grenze gestrandet: Trotz gültiger Arbeitsund Mietverträge werden sie nicht ins Land gelassen. 20 Minuten hat das Paar an der Grenze Kreuzlingen TG/Konstanz getroffen. «Unsere Reise war bis zum Zollamt Schaffhausen toll, doch dann folgte der Schock», so Minks. «Unsere Dokumente wurden als nicht ausreichend für einen Grenzübertritt eingestuft. Es fehle uns ein kantonal ausgestellter Aufenthaltstitel.» Karolina ist am Boden zerstört: «Wir hatten einen Traum, den wir gerade nicht leben können. Ich könnte die ganze Zeit weinen.» Minks ergänzt: «Ich fühle mich niedergeschlagen, ratlos. Wir sind wie Flüchtlinge unterwegs.»
Das Migrationsamt St. Gallen teilte mit, Meldungen seien derzeit nicht möglich, und verwies das Paar ans Staatssekretariat für Migration. Dort heisst es: Weil der Bund wegen der Corona-Pandemie das Notrecht ausgesprochen hat, ist die Personenfreizügigkeit eingeschränkt. «Um einreisen zu können, müssen Personen aus dem EU-/ Efta-Raum eine Bestätigung der Aufenthaltsbewilligung oder eine Meldebestätigung vorweisen. Diese wird von der kantonalen Migrationsbehörde ausgestellt», sagt Kommunikationschef Daniel Bach. «Im Moment entscheiden die Kantone, ob sie eine solche ausstellen.»
Luka und Minks sind nun bei Freunden im Schwarzwald untergekommen. Minks sieht nur einen Ausweg: jeden Tag wieder Kontakt mit den Behörden aufzunehmen und auf eine baldige Lösung zu hoffen.