Corona: Vegis warnen vor Fleischkonsum
ZÜRICH. Vegetarier sind überzeugt: Essen wir weniger Fleisch, sinkt das Epidemierisiko.
Die Frage, was der Fleischkonsum des Menschen mit der CoronaPandemie zu tun hat, wird kontrovers diskutiert. Danielle Cotten, Pressesprecherin des Vegetariervereins Swissveg, sagt: «Wir vertreten die Meinung, dass die Wahrscheinlichkeit solcher Epidemien aufgrund des Verzehrs von Fleisch steigt.» Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass solche Epidemien auch auftreten würden, wenn sich alle Menschen vegetarisch ernährten.
Der Zuger Kantonsrat Luzian Franzini von den Jungen Grünen glaubt: «Durch den hohen Fleischkonsum in der Schweiz begünstigen wir indirekt die Abholzung von Regenwäldern für Massentierhaltung und die Futtermittelproduktion.» Der Lebensraum für Wildtiere wie Fledermäuse werde kleiner und sie kämen öfter in Kontakt mit Menschen, wobei Krankheitserreger übertragen werden könnten.
Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschafts und Rechtsabteilung der Tierschutzorganisation Peta, findet: «Tierställe und Schlachthäuser sind Brutstätten für krankmachende Keime.» Roger Stephan, Professor für Tierärztliche Lebensmittelsicherheit und hygiene an der Universität Zürich, widerspricht: «Eine Übertragung vom Tier auf den Menschen ist dort wahrscheinlicher, wo Menschen auf engem Raum mit Geflügel oder Schweinen zusammenleben, etwa in chinesischen Hinterhöfen.» Mit der Massentierhaltung habe das nichts zu tun.