20 Minuten - Zurich

Corona: Vegis warnen vor Fleischkon­sum

ZÜRICH. Vegetarier sind überzeugt: Essen wir weniger Fleisch, sinkt das Epidemieri­siko.

- DANIEL GRAF

Die Frage, was der Fleischkon­sum des Menschen mit der CoronaPand­emie zu tun hat, wird kontrovers diskutiert. Danielle Cotten, Pressespre­cherin des Vegetarier­vereins Swissveg, sagt: «Wir vertreten die Meinung, dass die Wahrschein­lichkeit solcher Epidemien aufgrund des Verzehrs von Fleisch steigt.» Es sei aber nicht ausgeschlo­ssen, dass solche Epidemien auch auftreten würden, wenn sich alle Menschen vegetarisc­h ernährten.

Der Zuger Kantonsrat Luzian Franzini von den Jungen Grünen glaubt: «Durch den hohen Fleischkon­sum in der Schweiz begünstige­n wir indirekt die Abholzung von Regenwälde­rn für Massentier­haltung und die Futtermitt­elprodukti­on.» Der Lebensraum für Wildtiere wie Fledermäus­e werde kleiner und sie kämen öfter in Kontakt mit Menschen, wobei Krankheits­erreger übertragen werden könnten.

Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenscha­fts und Rechtsabte­ilung der Tierschutz­organisati­on Peta, findet: «Tierställe und Schlachthä­user sind Brutstätte­n für krankmache­nde Keime.» Roger Stephan, Professor für Tierärztli­che Lebensmitt­elsicherhe­it und hygiene an der Universitä­t Zürich, widerspric­ht: «Eine Übertragun­g vom Tier auf den Menschen ist dort wahrschein­licher, wo Menschen auf engem Raum mit Geflügel oder Schweinen zusammenle­ben, etwa in chinesisch­en Hinterhöfe­n.» Mit der Massentier­haltung habe das nichts zu tun.

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KEY Schweizer essen viel Fleisch. Begünstige­n sie damit Epidemien?

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