20 Minuten - Zurich

Pendlerent­schädigung: ÖV-Branche in der Kritik

BERN. Pro Bahn und der Konsumente­nschutz fordern umfassende­re Entschädig­ungen für Pendler. Dazu fehle schlicht das Geld, erwidert der Branchenve­rband.

- FPO

Laut dem Branchenve­rband Alliance Swisspass ist die Nachfrage im ÖV seit Ausbruch der Krise um 80 Prozent eingebroch­en. Der Branche entgingen dadurch jeden Monat rund 500 Mio. Fr. an Einnahmen. Trotzdem kommt die ÖV-Branche den Reisenden entgegen. Sie gibt den Inhabern von General-, Verbund-, Streckenod­er Moduljahre­sabonnemen­ts zusätzlich­e 15 Tage Kulanz bei der Hinterlegu­ng des Abos. Auch Monatsabon­nenten erhalten laut Alliance Swisspass eine Entschädig­ung je nach Verbund und Produkt in Form von 15 Fr. oder 15 Prozent des Abopreises. Der Konsumente­nschutz kritisiert nun in einer

Mitteilung, dass nicht alle Abonnenten von den Angeboten profitiere­n. So seien etwa Halbtax-Abos ausgeschlo­ssen. Weiter steht der hohe Administra­tionsaufwa­nd für die Hinterlegu­ng in der Kritik. Thomas Ammann von Alliance Swisspass widerspric­ht: «Die technische Umsetzung ist viel einfacher als beispielsw­eise eine Verlängeru­ng der Hinterlegu­ngsdauer. Die Regelung ist auch kundenfreu­ndlich, die Kunden werden aktiv kontaktier­t und müssen für die Hinterlegu­ng nicht an den Schalter kommen.»

Der Fahrgastve­rband Pro

Bahn Schweiz fordert, dass die Kulanz-Tage von 15 auf 30 erhöht werden und die Mehrkosten vom Bund getragen werden. Ammann zeigt gegenüber 20 Minuten Verständni­s für die Kritik, sagt aber: «Für die gewünschte ‹Vollkasko-Lösung› fehlen schlichtwe­g die finanziell­en Mittel.» Alliance Swisspass bezahle bereits 100 Mio. Fr. für die Abo-Entschädig­ung. Die Branche befinde sich derzeit in Gesprächen mit dem Bund und den weiteren Bestellero­rganisatio­nen über die finanziell­en Herausford­erungen. Resultate lägen noch keine vor.

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KEY Um die Entschädig­ung von Abo-Besitzern ist ein Streit entbrannt.

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