Beizer sind wütend über den Exit-Plan
BERN. Restaurants und Bars kommen im Exit-Plan des Bundesrates nicht vor. Wirte und Gastroverbände sind frustriert.
BERN. In einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz hat der Bundesrat gestern einen 3-Etappen-Plan zur Lockerung des Lockdown vorgestellt. Coiffeurgeschäfte und Blumenläden dürfen bald wieder Geld verdienen – Restaurants sowie Bars sind aber nicht Teil des Plans. Wirte und Gastroverbände sind frustriert und sprechen von einem «mutlosen Entscheid».
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga erklärte an der Medienkonferenz von gestern, es sei nun an der Gastrobranche, Konzepte zur schrittweisen Wiedereröffnung zu erarbeiten. Solch einen Massnahmenkatalog aber hätten Gastro Suisse und Hotellerie Suisse bereits formuliert, sagt Ruedi Bartel von Gastro Thurgau. «Dieser wurde Bundesrat Berset zugeschickt. Aber bis jetzt wurde darauf nicht geantwortet. Auch nicht auf Anfrage.» So bleibt der Gang ins Restaurant auf unbestimmte Dauer aus. «Wir sind schwer enttäuscht, das ist ein mutloser Entscheid», sagt Franz Caluori, Präsident Gastro Graubünden. Viele stünden schon jetzt vor dem finanziellen Ruin. Immerhin: Caluori ist zuversichtlich, dass die Restaurants schon vor dem 8. Juni öffnen, wenn die Fallzahlen weiter zurückgehen. Auch beim Verband Gastro Suisse zeigt man sich enttäuscht. «Mit der Nicht-Kommunikation lässt uns der Bundesrat völlig im Ungewissen und ohne Perspektive», so Präsident Casimir Platzer. Für ihn wäre eine Lockerung des gastgewerblichen Stillstands unter Einhaltung strenger Schutzmassnahmen durchaus realistisch.
Bundesrat Alain Berset äusserte in einem Interview mit SRF Verständnis für den Wirte-Frust. Aber er sehe Probleme beim Einhalten der Distanzregeln in Restaurants. Der Bundesrat habe entschieden, dieses Problem anzugehen «und zu schauen, wo eine etappenweise Öffnung möglich ist».