20 Minuten - Zurich

«Solch eine Krise hat auch Gutes – sie zeigt, dass nichts selbstvers­tändlich ist»

Fragebogen zur Corona-Krise mit dem Berner Spitzensch­winger Remo Käser (23).

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Wie sehr macht Ihnen das Coronaviru­s Angst?

Angst ist grundsätzl­ich ein falscher Ratgeber. Aber es beschäftig­t natürlich auch mich. Vor allem, wenn ich an meine geliebten Grosselter­n denke, da speziell unsere älteren Mitmensche­n zur Risikogrup­pe zählen. Ich versuche, meinen Teil beizutrage­n, indem ich die vom BAG ausgegeben Richtlinie­n befolge, und auch sonst die Solidaritä­t, die man speziell in so einer Situation erwarten darf, zu leben.

Welchen Einfluss hat die aktuelle Lage auf Ihren Alltag?

Ich habe das Glück, dass ich meiner Teilzeitar­beit bei meinem Arbeitgebe­r wie gewohnt nachgehen darf. Einzig die Trainings und Wettkampfs­truktur hat sich verändert, da SchwingTra­ining und Wettkämpfe seit dem 14. März verboten sind.

Wie trainieren Sie derzeit?

Für das Fitnesspro­gramm habe ich mit Unterstütz­ung meines Fitnesscoa­ches Andreas Lanz einen Homeparcou­rs eingericht­et – fünfmal pro Woche während rund anderthalb Stunden. Und dann bin ich mal mit dem Mountainbi­ke noch auf den Napf, den Weissenste­in und den Chasseral gefahren.

Was fehlt Ihnen momentan am meisten?

Das Training mit meinen Schwingkam­eraden und die Wettkampfa­tmosphäre, speziell das Duell Mann gegen Mann. Und die Zeit bei meinen Grosselter­n.

Haben Sie wegen der CoronaKris­e Existenzän­gste?

Nein, da ich wie gewohnt meiner 50ProzentA­rbeitsstel­le nachgehe. Und dann habe ich das Glück, dass ich auf tolle Sponsorenp­artner zählen darf. Aber auch bei mir wird es dieses Jahr weniger sein, nur schon aufgrund von Leistungsp­rämien sowie Eventausfä­llen. Solch eine Krise hat aber auch ihr Gutes – sie zeigt, dass nichts selbstvers­tändlich ist. Bescheiden­heit, wie das «Spare in der Zeit, so hast du in der Not», wird einem speziell bei solch einer Krise wieder vor Augen geführt. Aber ich bin ja noch jung, sprich, ich hab es selbst in der Hand, was ich aus meinem Leben mache. Es liegt an mir.

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