20 Minuten - Zurich

«Der Nutzen des Autos wird nun jedem klar»

ZÜRICH. Laut Lorenz FreyHilti vom Autohändle­r Emil Frey zeigt die Corona-Krise die Grenzen des ÖV auf.

- DANIEL WALDMEIER

Herr Frey-Hilti, kaufen Schweizer jetzt noch ein Auto?

Die Automobilb­ranche ist von der Corona-Krise schwer betroffen. Nach dem Lockdown mussten die Schauräume geschlosse­n werden. Die Verkaufsza­hlen sind stark eingebroch­en. Im März wurden in der Schweiz fast 40 Prozent weniger Autos immatrikul­iert als im Jahr zuvor, im April wird der Rückgang schätzungs­weise 75 Prozent betragen.

Steigen Sie noch oder einen Zug?

in ein Tram

Nein, derzeit nicht. Die Schutzmass­nahmen sind im öffentlich­en Verkehr sehr schwer

umzusetzen.

Wird die Erfahrung das Image des Autos verändern?

Ich bin überzeugt, dass der Nutzen des Autos in der Pandemie jedem klar wird. Die Krise zeigt, dass auch ein sehr gutes ÖV-System seine Grenzen hat. Die Lebensmitt­el müssen an den Detailhand­el verteilt werden, Onlinebest­ellungen werden über die Strasse ausgeliefe­rt. Selbst Krankentra­nsporte gehen nicht ohne Strasse. Umso enttäusche­nder, haben Politiker den Automobils­ektor in den letzten Wochen kaum angesproch­en. Die Politik muss aufhören, das Auto und die so enorm wichtige Industrie zu verteufeln.

Mit dem Strassenfo­nds NAF wurde ja Geld für Ausbauten bereitgest­ellt. Was verlangen Sie noch von der Politik?

Kurz gesagt: Ich sage Ja zum

Ausbau und zur Verflüssig­ung, Nein zu neuen Belastunge­n für den Automobili­sten.

Bundesräti­n Simonetta Sommaruga kritisiert­e, dass fast die Hälfte der in der Schweiz verkauften Autos 4x4 seien. Wieso verkauft die Industrie immer noch so viele Offroader?

Die Wahl, ob 4x4, SUV oder nicht, muss doch beim Konsumente­n liegen! Viele dieser SUV-Fahrzeuge kann man auch mit Hybrid- oder Elektroant­rieb kaufen – vielleicht weiss das Frau Bundesräti­n Sommaruga nicht.

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Lorenz Frey-Hilti sieht das Auto gegenüber dem ÖV im Vorteil.

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