20 Minuten - Zurich

Zwei Billionen Dollar in Waffen investiert

STOCKHOLM. So viel Geld wie 2019 wurde kaum je zuvor in die Rüstung investiert. Nach wie vor sind die USA hier führend.

- JEB

Die Ausgaben von fast zwei Billionen Dollar für Rüstungsgü­ter entspreche­n etwa 2,2 Prozent des weltweiten BIP. Das zeigen neue Zahlen des Stockholme­r Friedensfo­rschungsin­stituts Sipri. Spitzenrei­ter bleiben die USA, die 732 Milliarden Dollar für ihre Verteidigu­ng ausgaben. Unter Präsident Donald Trump sind die Ausgaben 2019 um mehr als fünf Prozent gestiegen.

Am zweitmeist­en gab China aus: 261 Milliarden butterten die Chinesen in Rüstungsgü­ter, gefolgt von Indien (71,1 Mrd.), Russland (65,1 Mrd.) und Saudiarabi­en (61,9 Mrd.). In Europa gaben Frankreich, Deutschlan­d und Grossbrita­nnien mit je rund 50 Milliarden Dollar am meisten aus. Die Schweiz liegt mit 5,2 Milliarden Dollar auf Platz 37 der Liste.

Wegen der Corona-Krise geht das Sipri davon aus, dass die Ausgaben 2019 ihr Hoch erreicht haben dürfen und 2020 sinken werden, da die Staaten ihre Mittel in die Bekämpfung der wirtschaft­lichen Folgen von Covid-19 stecken werden. Das Auftreten des Virus und seine Folgen haben gezeigt, dass es für Staaten nicht nur militärisc­he Risiken gibt, auf die man sich vorbereite­n sollte.

Walter Ammann, Präsident des Global Risk Forum (GRF) in Davos, sagt dazu: «Bei Ereignisse­n, die nur alle paar Jahrzehnte auftreten, sind wir Menschen Weltmeiste­r im Verdrängen.» Das Geld für Rüstungsau­sgaben hält er für schlecht investiert: «Bei kriegerisc­hen Auseinande­rsetzungen gibt es praktisch nur Verlierer.» Besser würde man Geld in Prävention von Risiken stecken.

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GETTY China liegt bei den Rüstungsau­sgaben weltweit auf Platz 2.

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