Bernexpo: So prunklos sieht der provisorische Nationalratssaal aus
BERN. Am Montag beginnt die Corona-Sondersession des Schweizer Parlaments auf dem Bernexpo-Gelände.
National- und Ständerat wollen an der ausserordentlichen Session zur Bewältigung der Corona-Krise an mehreren Tagen dringliche Geschäfte behandeln. Weil im Bundeshaus der nötige Abstand zwischen den Parlamentariern nicht eingehalten werden kann, findet die Session auf dem Gelände der Bernexpo im Berner Wankdorf-Quartier statt.
Den Bundeshaus-Charme sucht man im Provisorium vergeblich: Lediglich im Foyer des Gebäudes kommt einem dank der Projektion von Fotos etwas Bundeshaus-Flair entgegen. Ansonsten sind die Räume auf vier Geschossen funktional eingerichtet. Pressetribünen in den Sälen fehlen, dafür gibts Rolltreppen.
Am Samstag tagen bereits die Fraktionen in der Bernexpo. Ihnen stehen eigene Zimmer mit Tischmikrofonen zur Verfügung. Im Ständerat sind diese nicht vorhanden. Laut dem Ständeratspräsidenten Hans Stöckli (SP, BE) ist dies die grösste Änderung für die Parlamentarier der kleinen Kammer. Wollen sie sich melden, müssen sie nun ans Rednerpult treten. «Ich gehe davon aus, dass am Montag alle Ständeräte für die Session erscheinen – mir wäre nichts anderes bekannt.» Wen jemand jedoch nicht an der Session teilnehmen wolle, etwa weil er besonders gefährdet ist, dann sei dies der Person freigestellt.
Im Provisorium gibt es verpackte Sandwiches und Salate. Stöckli gelassen: «Immerhin haben wir Kaffee à discrétion.»